Saar-Uni schneidet in internationalem Patentranking gut ab
Die Saar-Uni liegt bei der Zahl der Patentanmeldungen in einem internationalen Ranking mit mehr als 1700 Hochschulen im oberen Viertel. Generell schneiden die deutschen Hochschulen hier sehr gut ab. Die meisten Saarbrücker Patente kommen aus den Ingenieurswissenschaften und dem Bereich Biologie und Pharmazie.
Deutsche Hochschulen melden nach den Universitäten in den USA die meisten Patente an. Das geht aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Demnach kamen in den Zeitraum zwischen 2017 und 2021 knapp neun Prozent aller internationalen Patentanmeldungen aus dem Hochschulbereich aus Deutschland. Die USA belegen den ersten Platz mit knapp 35 Prozent. Japan folgt auf dem dritten Rang mit gut sieben Prozent.
Saar-uni unter den Top 200
Die Universität des Saarlandes landet in diesem Ranking unter den Top 200 Universitäten mit den meisten Patentanmeldungen - ein Ergebnis, mit dem man sich bei dem für die Patentverwertungen zuständigen Technology Transfer Office auf dem Unicampus sehr zufrieden zeigt. "Das kann man schon als Erfolg werten, dass wir sichtbar sind und als mittelgroße Universität auf einen ganz guten Platz in dieser Studie kommen", sagte der Transfer- und Innovationsmanager Frank Döbrich. Über seinen Schreibtisch gehen quasi alle Patentanmeldungen aus dem Hochschulbereich im Saarland.
Die patentstärksten Unis deutschland- und weltweit
Spitzenreiter bei den Patentanmeldungen in Deutschland ist die Technische Universität (TU) München vor der TU Dresden und dem Karlsruher Institut für Technologie. International führt die University of California mit ihren angegliederten Forschungseinrichtungen das Ranking vor Harvard an. Hier wurden in dem betrachteten Vier-Jahres-Zeitraum jeweils über 1000 Patente angemeldet.
Patentanmeldung teils auch durch Firmen
In dem Zeitraum von 2017 bis 2021 seien vom Technology Transfer Office an der Saar-Uni insgesamt 85 Erfindungen verwertet worden, sagt Döbrich.
Er verweist darauf, dass die Patentanmeldungen alleine aber noch keinen Rückschluss auf die tatsächliche Innovationskraft zulassen. So würden zum Beispiel an Hochschulen deutlich mehr Erfindungen gemacht, als in dieser Statistik auftauchen. "Es gibt viele Erfindungen, die vor der Patentanmeldung auf eine Firma übertragen werden. Dann ist die Firma die Anmelderin und nicht mehr die Hochschule", gibt Döbrich zu bedenken.
Aus welchen Bereichen die meisten Patente kommen
Hinzu komme, dass Patente nicht in jedem Forschungsbereich zum tragen kommen. "In der Informatik gibt es auch viele Innovationen. Hier ist das Patent als Schutzmöglichkeit aber nicht so präsent", gibt Döbrich zu bedenken. "Häufig steht hier das Urheberrecht im Vordergrund."
Die meisten Patente der Saar-Uni kommen aus den Ingenieurswissenschaften und dem Bereich Biologie und Pharmazie. Ein richtiger "Blockbuster" sei bisher noch nicht dabei gewesen - es gebe aber durchaus Produkte, die schon erfolgreich am Markt seien, zum Beispiel eine spezielle Metalllegierung.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 19.10.2024 berichtet.