Ministerrat beschließt dritten Aktionsplan zur Armutsbekämpfung im Saarland
Die saarländische Landesregierung hat am Dienstag in Völklingen statt in Saarbrücken getagt. Mit dem Programm „Kabinett vor Ort“ sollen die Probleme im Land für die Politiker greifbarer werden. In Völklingen ist dabei der dritte Aktionsplan zur Armutsbekämpfung beschlossen worden.
Die saarländische Landesregierung will die Armut im Land bekämpfen. Der Ministerrat hat deshalb am Dienstag in Völklingen einen dritten Aktionsplan beschlossen. Nach Angaben des Sozialminisers Magnus Jung (SPD) ist aktuell jeder fünfte Saarländer von Armut betroffen.
In einigen Stadtteilen habe sich die Armut verfestigt. Als Beispiele nannte Jung die Innenstädte von Völklingen und Neunkirchen sowie Saarbrücken-Burbach. Diese Stadtviertel sind Modellregionen des Projekts "Quartiersbezogene Armutsbekämpfung" und sollen mit bestimmten Maßnahmen unterstützt werden – etwa beim Wohnungsmarkt, Kitas und Schulen.
Armutsrisiko im Saarland soll gesenkt werden
"Der vom Ministerrat beschlossene dritte Aktionsplan zur Armutsbekämpfung ist Teil einer ganzheitlichen Strategie, um das Armutsrisiko im Saarland zu senken", sagte Jung nach einer Kabinettssitzung, die am Dienstag im Perspektivquartier Völklingen "Nördliche Innenstadt" stattgefunden hat – statt in der Staatskanzlei Saarbrücken.
Jung hob hervor, dass Armutsbekämpfung nur Hand in Hand mit den kommunalen Akteuren gelingen könne. Der direkte Dialog sei unerlässlich. Nach der Sitzung standen deshalb ein Rundgang durch Völklingen und Gespräche mit Vertretern unterschiedlicher Träger an.
Sieben Handlungsfelder zur Armutsbekämpfung
Der Aktionsplan umfasst sieben Handlungsfelder, mit denen sich die saarländische Landesregierung beschäftigen will. Ziel ist es nach Angaben des Sozialministeriums etwa, die Zahl der Sozialwohnungen im Saarland bis 2027 wieder zu erhöhen. Zudem soll jedem Menschen ein fairer Zugang zu Energie ermöglicht werden, unabhängig von der finanziellen Lage.
Zu den weiteren Handlungsfeldern gehören unter anderem die Bekämpfung von Kinderarmut und (Langzeit-)Arbeitslosigkeit. "Unser Ziel ist klar: Ein Saarland, in dem niemand zurückgelassen wird. Dafür müssen wir jetzt entschlossen handeln", so Jung.
Über dieses Thema berichtet auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 24.09.2024.