Ein Kind greift nach einem Geldschein. (Foto: IMAGO / photothek)

Kinderarmut im Saarland überdurchschnittlich hoch

Lisa Christl   04.07.2023 | 06:30 Uhr

Immer mehr Kinder sind im Saarland von Armut betroffen. Auch der Anteil der Kinder, die mit der Grundsicherung aufwachsen, ist gestiegen. Hauptursache sind laut Bertelsmann Stiftung die steigenden Preise.

Der Anteil armutsgefährdeter Kinder und Jugendlicher unter 18 Jahren liegt im Saarland deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Gut jedes vierte Kind ist mittlerweile von Armut betroffen. Im Vorjahr war noch jedes fünfte Kind im Saarland gefährdet.

Schlechtere Gesundheit und Bildungschancen

Antje Funcke, Autorin der aktuellen Bertelsmann-Analyse sagt, dass der Hauptgrund die anhaltenden Krisen und steigenden Preise sind.

Außerdem würden nachweislich alle Lebensbereiche von jungen Menschen durch Armut beeinträchtigt. Sie führe bei Kindern etwa zu schlechterer Gesundheit, geringeren Bildungschancen, kleineren sozialen Netzwerken und Scham, so Funcke.

Deutschlandweit sind etwa drei Millionen Kinder von Armut betroffen. Die ab 2025 geplante Kindergrundsicherung sieht Funcke als einen guten Hebel zur Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland.

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Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 04.07.2023 berichtet.


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