Im Saarland leben immer mehr Menschen in Armut

Armut im Saarland nimmt weiter zu

Denise Friemann / Onlinefassung: Axel Wagner   27.03.2024 | 18:00 Uhr

Knapp ein Fünftel der Saarländerinnen und Saarländer leben offiziell in Armut – und das manchmal auch trotz Arbeit. Damit rutscht das Saarland im Ländervergleich vom siebten auf den zwölften Platz ab.

In Armut leben, das bedeutet, weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung zu haben – aktuell also weniger als 1186 Euro im Monat. Im Saarland betrifft das nach dem aktuellen paritätischen Armutsbericht 19 Prozent der Menschen – fast jeden fünften. Der Armutsbericht bezieht sich auf Zahlen aus dem Jahr 2022.

Kinderarmut auf Rekordhoch

Im jetzt vorgestellten Armutsbericht rutscht das Saarland im Vergleich der Bundesländer von Platz 7 auf Platz 12 ab. Insgesamt sind in Deutschland rund 14,2 Millionen Menschen von Armut betroffen – obwohl ein Drittel der Erwachsenen unter ihnen arbeiten geht oder in Rente bzw. Pension ist.

Auch Kinderarmut ist laut dem Bericht auf einem Rekordhoch. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband fordert deshalb Maßnahmen wie die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro oder den Ausbau von Kinderbetreuung und -grundsicherung.

Armutskonferenz sieht Probleme vor allem auf dem Land

Ende Dezember letzten Jahres hatte bereits die Saarländische Armutskonferenz (SAK) einen eigenen Bericht vorgestellt. Sie schätzt, dass 2023 zwischen zehn und 15 Prozent der Bevölkerung von Armut betroffen waren, mehr als 100.000 Menschen – vor allem auch auf dem Land.  

Die SAK fordert einen Ausbau des ÖPNV, die Förderung des Sozialen Wohnungsbaus und die Herrichtung verfallender Häuser.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 26.03.2024 berichtet.


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