Menschen auf dem Land sind auch oft von Armut betroffen
Armut auf dem Land ist ein Thema, über das nicht viel gesprochen wird. Das möchte die Saarländische Armutskonferenz ändern. Der Verein hat deshalb am Dienstag den ersten Bericht über Armut im ländlichen Raum vorgestellt.
Für einen aktuellen Bericht hat die Saarländische Armutskonferenz (SAK) Menschen aus allen Landkreisen befragt. Darunter auch von Armut Betroffene aus kleineren Orten, etwa dem beschaulichen Peppenkum. Die Probleme sind überall ähnlich: Es fehlt an bezahlbaren und bewohnbaren Wohnungen sowie an Infrastruktur.
Da es nur schlechte Busverbindungen gibt, kommen die Menschen nicht zum Amt, zur Arbeit oder zu Hilfseinrichtungen. Sie können keine sozialen Kontakte pflegen. Vor Ort fehlen zudem oft Kita-Plätze und Angebote für junge Menschen.
Armut sei nicht nur ein Problem der Ballungszentren Saarbrücken, Neunkirchen und Völklingen, sagt Manfred Klasen, SAK-Geschäftsführer. Gerade auf dem Land gebe es auch viel versteckte Armut.
Mehr als 100.000 Betroffene im Saarland
Insgesamt seien im Saarland zwischen zehn und 15 Prozent der Bevölkerung von Armut betroffen, schätzt die SAK. Das sind mehr als 100.000 Betroffene allein im Saarland. Die Zahl ist seit Jahren steigend.
Mit dem Bericht will die SAK nun in die politische Diskussion einsteigen. Zentrale Forderungen sind neben dem Ausbau des ÖPNV, auch die Förderung des Sozialen Wohnungsbaus und die Herrichtung von verfallenden Wohngebäuden in den Dörfern.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 19.12.2023 berichtet.