Streichert-Clivot kündigt mehr Praxisbezug für Lehramtsstudierende an

Knapp 3000 Schüler mehr im Saarland im neuen Schuljahr

Christian Leistenschneider   31.08.2023 | 11:45 Uhr

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Saarland ist erneut gestiegen. Vor allem an Grund- und Gemeinschaftsschulen gibt es ein Plus. Für viele von ihnen bringt das neue Schuljahr auch Änderungen.

Im Saarland starten 123.008 Schülerinnen und Schüler ins Schuljahr 2023/24. Das sind knapp 3000 mehr als im Jahr zuvor, was einem Zuwachs von 2,4 Prozent entspricht.

Der Anstieg gehe zum einen auf gestiegene Geburtenzahlen, zum anderen aber auch weiter auf den Zuzug aus Kriegs- und Krisengebieten zurück, sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) beim Gespräch mit Journalisten in Saarbrücken.

Das größte Plus gibt es an den Grundschulen (1619), gefolgt von den Gemeinschaftsschulen (865). An beiden Schulformen würden insgesamt 100 zusätzliche Klassen eingerichtet, so Streichert-Clivot. Ein Minus bei den Schülerzahlen verzeichneten die öffentlichen beruflichen Schulen (-278).

Fast so viele Referendare wie vor Corona

Auch beim Lehrernachwuchs gebe es eine Steigerung, teilte Streichert-Clivot mit. Man habe im August 161 neue Referendare eingestellt. Das seien die meisten seit Corona.

Zwar sei der Bedarf für das Schuljahr damit grundlegend gedeckt. In Mangelfächern wie den MINT-Fächern und musisch-künstlerischen sei die Personalsituation aber angespannt. In diesen Bereichen gebe es auch zu wenige Studentinnen und Studenten. Darum würden dort weiterhin Quer- und Seiteneinsteiger benötigt.

Um den gestiegenen Bedarf an Lehrkräften zu decken und dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, will die Ministerin einen Fünf-Punkte-Plan umsetzen. Unter anderem soll das Studium und die Ausbildung praxisorientierter gestaltet und ein Mentoren-System für angehende Lehrkräfte eingeführt werden.

Video [aktueller bericht, 31.08.2023, Länge: 3:00 Min]
Ministerium plant Änderungen in der Ausbildung von Lehrkräften

Digitalgeräte auch an Grundschulen

Das Schuljahr 2023/24 bringe auch einiges an Neuerungen, sagte Streichert-Clivot. So werde an den weiterführenden Schulen ab Klasse 7 das Fach Informatik eingeführt. Dafür stünden 277 Lehrkräfte im Saarland bereit. Zwischen 30 und 40 seien bereits etablierte Lehrer, die durch Fortbildung qualifiziert wurden.

Außerdem werden im neuen Schuljahr auch Grundschulen in das Medienausleihesystem des Landes aufgenommen, sagte Streichert Clivot. Ab Klasse 3 erhalten die Schülerinnen und Schüler damit digitale Geräte zur Verfügung gestellt.

Anders als in den weiterführenden Schulen sollen die außerhalb es Unterrichts aber an den Schulen verbleiben. Das Verfahren soll wissenschaftlich begleitet werden, kündigte Streichert-Clivot an.

Bildungscampus startet

Bereits am 1. September startet der Bildungscampus des Saarlandes. Dort sollen Aus- und Fortbildungseinrichtungen für Lehrer gebündelt werden.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 31.08.2023 berichtet.


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