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Gutachten: LSVS-Misswirtschaft war erkennbar

Thomas Gerber   16.04.2019 | 12:05 Uhr

Die jahrelange Misswirtschaft beim Landessportverband hätte für die Präsidiumsmitglieder eigentlich erkennbar sein müssen. Zu diesem Schluss kommt das von der Staatsanwaltschaft eingeholte Gutachten eines renommierten Wirtschaftsforensikers. Im Untersuchungsausschuss des Landtags zum LSVS-Finanzskandal sind daraus erste Ergebnisse bekannt geworden.

Steigende Personalkosten, eine Sportschule mit hohen Defiziten insbesondere bei der Mensa und dilettantisches Darlehensmanagment - der Experte bestätigt im Grunde das, was bereits bekannt war. Dass so die Rücklagen des LSVS aufgezehrt wurden, hätten die Präsidiumsmitglieder erkennen müssen - seien die Fehlbeträge in den Jahresabschlüssen doch ausgewiesen worden. Zwischen 2009 und 2018 habe sich das Defizit beim LSVS auf gut 13 Millionen Euro erhöht.

Video [aktueller bericht, 16.04.2019, Länge: 3:11 Min.]
LSVS-Gutachter zur Misswirtschaft

Strafrechtliche Folgen offen

Ob diese Erkennbarkeit auch strafrechtliche Folgen hat, ist allerdings offen. Der zuständige Oberstaatsanwalt wies im Ausschuss darauf hin, dass es für Haushaltsuntreue zumindest einen bedingten Vorsatz geben müsse. Eine fehlende Rechtsaufsicht würde sich für die Beschuldigten zudem positiv auswirken.

Die Kosten des Gutachtens stehen inzwischen fest: 629.000 Euro für 15 Monate mit 5000 Stunden Arbeit habe der Gutachter insgesamt berechnet. Die hohen Kosten seien dabei nicht zuletzt auf das Chaos zurückzuführen, das in der LSVS-Buchhaltung geherrscht habe.

Meyer musste zahlen

Wie in der Ausschusssitzung weiter bekannt wurde, hat der ehemalige LSVS-Präsident Gerd Meyer in seinem Untreueverfahren inzwischen 10.000 Euro zahlen müssen. Der CDU-Politiker hatte 2015 die Sulzbacher Liebesromantage aus der Schatulle des LSVS mitfinanziert.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 16.04.2019 berichtet.

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