Skulptur von Saar-Bildhauer Steinert wird Protest-Plattform in Kuba
Auf Kuba ist ein Kunstwerk des saarländischen Bildhauers Martin Steinert zu einer Plattform für politischen Protest gegen die kommunistische Führung geworden. Auf der Holzinstallation "Wooden Cloud" hinterlassen Menschen Forderungen nach Freiheit und einem besseren Leben.
Es sind einfache Botschaften, die auf den kleinen Holzlatten stehen: Wir wollen etwas zu essen haben, wir wollen eine bessere Zukunft für unsere Kinder. Außerdem, erzählt Martin Steinert dem SR, wird immer wieder gefordert, namentlich genannte Künstler freizulassen, die seit der letzten großen Verhaftungswelle 2021 im Gefängnis sitzen.
Die Botschaften stehen auf der Holzinstallation "Wooden Cloud", die Steinert in der kubanischen Hauptstadt Havanna aufgestellt hat. Das Werk ist dort der deutsche Beitrag zur Biennale, eine der wichtigsten Kunstausstellungen in Lateinamerika.
Sankt Petersburg, Ramallah, Havanna
35 seiner "Wooden Clouds", großen Holzinstallationen, hat Martin Steinert schon in zehn verschiedenen Ländern aufgestellt. Auch in Sankt Petersburg und Ramallah standen sie - und auch dort haben Menschen politische Botschaften auf die Holzlatten geschrieben. So eine große Resonanz wie in Havanna habe es aber noch nie gegeben, sagte Steinert dem SR.
Seit Beginn der Biennale haben laut Steinert Tausende Menschen ihre Wut und ihre Hoffnung auf diese Art ausgedrückt. Allzu provokante Botschaften würden von Handlangern des kommunistischen Regimes geschwärzt oder überschrieben. Die Kubaner ihrerseits reagierten mit neuen Sprüchen.
Ein Katz-und Maus-Spiel, berichtet der Künstler in seinem Atelier im Saarbrücker Kulturbahnhof. Über den aktuellen Stand wird Steinert ständig durch die deutsche Botschaft in Havanna informiert. Bleibt abzuwarten, ob die Machthaber das Treiben bis zum Finale der Kunstschau Ende Februar dulden werden.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 27.12.2024 berichtet.