Saarländische Krankenhausgesellschaft kritisiert Klinikatlas
Eigentlich sollten sich Patienten im kürzlich veröffentlichten Klinikatlas bundesweit über die Leistungen und die Qualität von Krankenhäusern informieren können. Fachärzte sehen das Ziel jedoch verfehlt. Nun kommt auch Kritik von der Saarländischen Krankenhausgesellschaft.
Der Klinik-Atlas der Bundesregierung ist seit einer Woche online. Nach der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sollte der einen guten Überblick über alle Krankenhäuser im Land bieten und den Patienten außerdem die Möglichkeit geben, nach objektiven Kriterien die beste Klinik für die Behandlung der jeweiligen Krankheit heraussuchen zu können.
Ziel weit verfehlt, urteilen führende Fachärzte und die Deutsche Krankenhausgesellschaft. Kritik kommt nun auch von der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG). Es sei geradezu rufschädigend, wenn ein Krankenhaus mit großer Expertise gar nicht aufgelistet wird, wenn Nutzer nach einer Klinik suchen, die ihre Krankheit bestmöglich behandelt, so der Geschäftsführer Thomas Jakobs.
Falsche Daten und Zahlen
Der neue Klinikatlas arbeite mit falschen Daten und Zahlen. Das hätten Klinikleitungen und Krankenhausvertreter deutschlandweit bereits zurückgemeldet. Diese Fehler müssten umgehend korrigiert werden.
Patienten rät Jakobs, sich am Krankenhausverzeichnis der Deutschen Krankenhausgesellschaft zu orientieren. Das sei online zugänglich und bis vor kurzem auch noch vom Ministerium bezuschusst und über dessen offizielle Webseite verlinkt gewesen.
Warum Lauterbach überhaupt ein neues Verzeichnis durchdrücken musste, ist für den Geschäftsführer der SKG unverständlich. Wenn dieses jetzt so fehlerhaft startet, dann müsse es umgehend korrigiert werden, fordert Jakobs im SR-Interview.
Kritik vom Klinikum Saarbrücken
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 24.05.2024 berichtet.