Israelische Generalkonsulin betont Wichtigkeit der jüdischen Gemeinde im Saarland

Israelische Generalkonsulin warnt vor zunehmendem Antisemitismus

Mit Informationen von Simin Sadeghi   08.01.2025 | 18:11 Uhr

Seit Beginn des Krieges im Nahen Osten hat die Zahl der antisemitischen Straftaten im Saarland zugenommen. Die israelische Generalkonsulin Lador-Fresher zeigte sich bei ihrem Saarlandbesuch besorgt. Immer mehr Jüdinnen und Juden wanderten aus Deutschland nach Israel aus.

Die israelische Generalkonsulin Talya Lador-Fresher hat dem Saarland einen Besuch abgestattet. Neben dem Landtag, der Universität und dem Saarländischen Rundfunk war sie auch in der Saarbrücker Synagoge zu Gast. Dem SR sagte sie, Gemeindemitglieder hätten ihr dort von Angst und Unsicherheit berichtet.

Israelische Generalkonsulin zu Gast im Saarland
Audio [SR 3, Moderation: Kerstin Gallmeyer/im Gespräch: Talya Lador-Fresher, Generalkonsulin für Israel in Süd, 08.01.2025, Länge: 05:19 Min.]
Israelische Generalkonsulin zu Gast im Saarland

Menschen fühlen sich hier nicht mehr sicher

Gleichzeitig bemerke sie, dass im israelischen Generalkonsulat in München, das auch für das Saarland zuständig ist und das sie seit September 2023 leitet, vermehrt Visa ausgestellt würden. Immer mehr Menschen wanderten aus Deutschland nach Israel aus, weil sie sich hier nicht mehr sicher fühlen. Das besorge sie, so Lador-Fresher.

Kürzlich veröffentlichte Zahlen des Bundesinnenministeriums zeigen, dass die Zahl der antisemitischen Straftaten in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht haben. Auch im Saarland hat seit Beginn des Krieges im Nahen Osten die Zahl antisemitischer Straftaten nach Angaben des saarländischen Innenministeriums zugenommen.

Daneben gibt es immer wieder Konflikte an Schulen zwischen jüdischen und arabischen Schülern. Hier sieht Lador-Fresher vor allem die Lehrer in der Pflicht. Sie müssten klare Grenzen gegen Hetze ziehen.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau vom 08.01.2025 berichtet.


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