Wie die Saar-Kommunen den Glasfaserausbau bewerten
In mehr als der Hälfte der saarländischen Städte und Gemeinden ist es beim Glasfaserausbau in den vergangenen Jahren zu Problemen oder Verzögerungen gekommen. Laut einer SR-Umfrage scheint sich die Lage aber mittlerweile zu beruhigen. Insgesamt wird sich der Ausbau wohl noch einige Jahre hinziehen.
Ohne Vorankündigung aufgebrochene Straßen, kaputte Fahrbahnen und Gehwege, zerstörte Strom- und Telefonkabel, beschädigte Gasleitungen, falsch verlegte Leerrohre, schlecht abgesicherte Baustellen: Beim Glasfaserausbau ist im Saarland in den vergangenen Jahren vieles schiefgelaufen.
Häufiger Subunternehmen ausgetauscht
Immer wieder mussten Subfirmen ausgetauscht werden. Das führte häufig zu Baustopps. In den meisten Kommunen lief der Ausbau nicht so wie ursprünglich geplant. Das zeigt eine SR-Umfrage, an der sich 41 Kommunen beteiligt haben. Die meisten gaben an, dass der Ausbau länger dauerte als ursprünglich geplant. Inzwischen – so die meisten befragten Kommunen – laufe es aber besser.
Nur wenige Städte und Gemeinden rechnen mit einem Ausbauende noch in diesem Jahr - 16 Kommunen konnten gar keine Angaben dazu machen. Und in Sulzbach, Kirkel, Bexbach, Illingen, Riegelsberg und Völklingen hat der Ausbau noch gar nicht begonnen.
Dillingen, Ensdorf, Gersheim, Saarwellingen, Perl, Beckingen und Wadgassen gehen davon aus, dass der Glasfaserausbau bei ihnen dieses Jahr abgeschlossen wird.
Deutsche Glasfaser erwartet 2025 große Baufortschritte
Die Deutsche Glasfaser hingegen erwartet in diesem Jahr große Fortschritte. Das Unternehmen ist in 43 saarländischen Kommunen für den Ausbau des Netzes zuständig und damit nach eigenen Angaben der größte Versorger im Saarland.
Nur drei Mal sei die Nachfragebündelung gescheitert. Das Unternehmen hatte vor vier Jahren angekündigt, im Saarland über 300.000 Haushalte ans Glasfasernetz anzuschließen. Rund 80.000 Anschlüsse sind nach seinen Angaben bisher realisiert.
Unternehmen appelliert, Mängel direkt zu melden
Dass es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen mit Baupartnern gekommen ist, räumt auch die Deutsche Glasfaser ein. Das Unternehmen appelliert an die Menschen, Mängel bei Bauqualität oder der Bausicherheit direkt bei ihr zu melden, zum Beispiel auf ihrer Webseite.
Ein Ausbau sei ohne Schäden nicht möglich. Schließlich müssten tausende Kilometer Straße aufgerissen werden. Erst wenn ein Projekt abgeschlossen sei, würden Oberflächen wiederhergestellt. Davor werde nur mit Schotter verschlossen.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 11.03.2025.