Gästehaus Klaus Erfort meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an
Sternekoch Klaus Erfort hat am Dienstagabend mitgeteilt, dass er für sein bekanntes Saarbrücker Gästehaus ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung beantragt hat. Der Geschäftsbetrieb soll jedoch unvermindert weiterlaufen.
„In der vergangenen Woche habe ich einen wichtigen Schritt unternommen, um das Gästehaus für die Zukunft neu aufzustellen“, schreibt der Saarbrücker Sternekoch Klaus Erfort in seinem Newsletter. „Ich habe beim Amtsgericht Saarbrücken einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt.“
Pandemie-Folgen und anhaltende Krisen
In einer Presseerklärung, die dem SR vorliegt, heißt es, das Gericht habe dem Antrag stattgegeben. „Ich gehe diesen Weg nicht, weil ich gefallen bin – sondern weil ich wieder aufstehen will“, so Erfort. Das Schutzschirmverfahren sei für ihn ein geplanter und strukturierter Neuanfang. Der Geschäftsbetrieb des Gästeshauses laufe uneingeschränkt weiter.
Zu den Gründen für die Insolvenz in Eigenverantwortung verweist Erfort auf die Folgen der Corona-Pandemie. Damals habe er seine Mitarbeiter nicht entlassen, sondern die Gehälter aus Rücklagen gezahlt. „Trotz früh eingeleiteter Restrukturierungsmaßnahmen blieb eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung infolge von anhaltenden globalen Krisen und rückläufigem Konsumverhalten aus“, teilte das Gästehaus Erfort mit.
Gutscheine können vorerst nicht eingelöst werden
Als Unterstützung hat sich Erfort für das Verfahren den Saarbrücker Rechtsanwalt Dennis Blank und die Wirtschaftsexpertin Mana Mojadadr ins Boot geholt. Auch zahlreiche langjährige Geschäftspartner hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Eine Einschränkung gibt es für Gäste allerdings: Aufgrund insolvenzrechtlicher Vorschriften können in der Vergangenheit ausgegebene Gutscheine „in nächster Zeit nicht eingelöst werden“, teilte das Gästehaus mit.
Klaus Erfort betreibt das Gästehaus seit 2002 in Saarbrücken. Er ist zurzeit mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 29.04.2025 berichtet.