Wohl Verzögerungen bei elektronischer Patientenakte im Saarland
Der Start der elektronischen Patientenakte für alle wird sich in den saarländischen Arztpraxen und Krankenhäusern vermutlich verzögern. Nach dem Zeitplan des Bundesgesundheitsministeriums sollte es eigentlich zum 15. Februar losgehen. Es bestehen aber Zweifel, dass die Software bis dahin bereitsteht.
Sowohl Ärzte als auch Krankenhäuser im Saarland haben Bedenken, ob sie die elektronische Patientenakte (ePA) wie geplant ab dem 15. Februar nutzen können.
Der Geschäftsführer der saarländischen Krankenhausgesellschaft, Thomas Jakobs, sagte auf SR-Anfrage, dass immer noch Fragen zur Umsetzung offen seien. Auch sei noch nicht sicher, ab wann die benötigten Softwaremodule in den Krankenhäusern funktionieren.
Hausärzte rechnen mit Start im zweiten Quartal
Auch der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes, Michael Kulas, geht von einer späteren Bereitstellung der Software aus. Er rechnet mit einem Start der ePA in den Arztpraxen erst im zweiten Quartal 2025.
Aus dem saarländischen Gesundheitsministerium heißt es, mit einer flächendeckenden Nutzung durch Praxen und Krankenhäuser könne es frühestens Mitte Februar losgehen. Genau könne das aber erst festgelegt werden, wenn die Erfahrungen aus der Testphase in Franken und Hamburg ausgewertet sind, die Mitte Januar beginnt.
Zentrale Gesundheitsdaten an einem Ort
In der elektronische Patientenakte sollen künftig wichtige Informationen zur Gesundheit des Patienten – etwa Blutgruppe, Impfstatus oder Vorerkrankungen – digital gespeichert werden, damit sich Ärztinnen und Ärzte im Notfall schnell einen Überblick über die Krankengeschichte des Patienten verschaffen können.
Auch sollen durch die ePA Doppeluntersuchungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen vermieden werden.
Die ePA wird automatisch für jeden Versicherten angelegt, der nicht widersprochen hat. Sie müssen dafür nichts tun. Die Daten der Akten werden auf einem virtuellen Server gespeichert und können dann von Ärzten oder Krankenhäusern dort abgerufen werden.
Wer seine Daten selbst einsehen will, muss sich von seiner Krankenkasse die passende App herunterladen und einen Zugang einrichten.
Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 04.12.2024.