Protestkundgebung zum Jahrestag der Saarabstimmung in Saarbrücken
Mit einer Kundgebung in der Saarbrücker Innenstadt haben am Montagabend mehrere linke Gruppierungen an die Saarabstimmung 1935 erinnert. Vor genau 90 Jahren hatten die Menschen im damaligen Saargebiet über ihre Zukunft abgestimmt und schlossen sich mit großer Mehrheit dem Deutschen Reich unter Hitler an.
„90 Jahre Saarabstimmung, 90 Prozent für Hitlerdeutschland, 90 Jahre Schande“ lautete das Motto einer Gedenkveranstaltung am Montag. Nach Schätzung der Polizei versammelten sich etwa 130 Menschen symbolträchtig auf dem Saarbrücker Max-Braun-Platz.
Dieser ist nach dem früheren Vorsitzenden der Saar-SPD und einem der prominentesten Kämpfer gegen die Rückgliederung der Saar an Deutschland benannt worden.
Linke Gruppen riefen zu Protest auf
Aufgerufen hatte die Initiative gegen AfD und Rassismus, ein Aktionsbündnis aus mehreren linken Gruppierungen. Dennis Kundrus vom Aktionsbündnis kritisierte die seiner Ansicht nach oft mangelhafte Erinnerungskultur.
Es gebe immer noch Menschen, die die Saarabstimmung als Wahl zwischen Deutschland und Frankreich verklärten und den faschistischen Hintergrund ignorierten. Etwa in Schulen oder bei der Benennung von Straßen und Plätzen gebe es bei der Erinnerung Verbesserungsbedarf.
90 Prozent waren für Angliederung an Hitler-Deutschland
Vor 90 Jahren, am 13. Januar 1935, stimmten die Menschen im Saargebiet mit einer Mehrheit von 90 Prozent für eine Rückgliederung an das Deutsche Reich – und damit zu Hitler-Deutschland. Eine verschwindend geringe Zahl an Menschen hatte für einen Anschluss an Frankreich votiert.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.01.2025 berichtet.