146 Millionen Euro für Saar-Wasserstoffprojekte
Die saarländischen Wasserstoffprojekte von Netzbetreiber Creos und Iqony haben am Montag vom Bundeswirtschaftsministerium insgesamt 146 Millionen Euro Fördergelder erhalten. Die beiden Projekte sollen der Startschuss für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft an der Saar sein.
Der Start erfolgte mit einer erheblichen Verzögerung – schließlich hatten Netzbetreiber Creos und die Steag-Tochter Iqony die Förderanträge bereits vor dreieinhalb Jahren eingereicht. Nach Jahren der Prüfung, ob eine solche Förderung mit EU-Recht vereinbar ist, gab die EU-Kommission vor fünf Monaten grünes Licht.
Iqony erhält für ihren geplanten Elektrolyseur im Kraftwerk Völklingen Fenne rund 102 Millionen Euro Fördergelder. 70 Prozent übernimmt der Bund, den Rest zahlt das Land aus dem Transformationsfonds.
Produktion von rund 8000 Tonnen grünem Wasserstoff geplant
Die Wasserstofffabrik soll insgesamt etwa 150 Millionen Euro kosten und jährlich rund 8000 Tonnen klimaneutralen grünen Wasserstoff produzieren. Creos rechnet für den Bau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffleitung auf saarländischer Seite mit Gesamtkosten von rund 68 Millionen Euro.
Der Netzbetreiber erhält insgesamt 44 Millionen Euro Fördergelder von Bund und Land. Über die Pipelines sollen Industrie und Energieversorger den Wasserstoff beziehen.
Nach Angaben der saarländischen Wasserstoffagentur könnten langfristig bis zu 350.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr benötigt werden.
Barke: Unternehmen haben Planungssicherheit
Von einem guten Tag für den Standort spricht der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD). Man sei dem Ziel, klimaneutralen Wasserstoff in großen Mengen im Saarland zu produzieren und anschließend zu den Abnehmern transportieren zu können, einen enormen Schritt nähergekommen. Die Unternehmen hätten durch die Fördermittel jetzt Planungssicherheit.
Jens Apelt, der Geschäftsführer von Netzbetreiber Creos, sagte dem SR, man lege damit den Grundstein für den Beginn der Transformation in unserer Region.
Auch für die Wasserstofffabrik von Energieversorger Iqony im Kraftwerk Völklingen Fenne beginnt jetzt die konkrete Umsetzungsphase. Dank des Förderbescheids könne man nun vertiefte Gespräche mit potenziellen Abnehmern führen und sich an Ausschreibungen in Sachen Wasserstoffbelieferung beteiligen, erläutert Andreas Reichel, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Iqony.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 15.07.2024 berichtet.