Bereits über 100 Fälle der Blauzungenkrankheit im Saarland registriert
Die Blauzungenkrankheit breitet sich auch bei Wiederkäuern im Saarland immer weiter aus. Inzwischen sind über 100 Fälle gemeldet worden. Ähnlich wie in anderen Bundesländern rechnet auch das saarländische Umweltministerium mit weiteren Fällen des neuen Serotyps 3. Die Nachfrage nach Impfungen ist hoch.
In Schleswig-Holstein hat die Tierärztekammer Alarm geschlagen. Sie rechnet mit einer schnelleren und früheren Ausbreitung der Blauzungenkrankheit als in den vergangenen Jahren, besonders beim gefährlichen Serotyp 3 des Virus, auch BTV-3 genannt.
Schon über 15.700 Impfungen
Die Tierärztekammer des Saarlandes kann sich auf SR-Anfrage dazu nicht äußern. Es lägen keine Informationen und Zahlen dazu vor. Beim saarländischen Umweltministerium hingegen bestätigt man den Eindruck aus Norddeutschland.
Seit 2024 seien im Saarland demnach 110 Blauzungenfälle registriert worden. Dabei handele es sich um Infektionen mit dem Virus BTV-3. Wie viele Tiere daran gestorben sind, konnte das Ministerium aber nicht angeben.
Allerdings sei die Nachfrage nach Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit im Saarland sehr hoch. Allein in diesem Jahr seien bis zum 22. April insgesamt 15.713 Rinder, Schafe und Ziegen im Saarland geimpft worden.
Für dieses Jahr rechnet das Ministerium dennoch mit einer weiteren Ausbreitung. Auf eine genauere regionale Prognose will man sich jedoch nicht festlegen. Besonders gefährdet seien Regionen, die im letzten Jahr wenig betroffen waren und in denen die Impfabdeckung gering sei.
Informationen zur Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte Krankheit, die durch Gnitzen (eine Mückenart) übertragen wird. Sie betrifft vor allem Rinder und Schafe, für Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Erkrankte Tiere zeigen unter anderem Hautveränderungen im Maulbereich und haben eine erhöhte Temperatur. Bei Schafen ist der Krankheitsverlauf in der Regel schwerer.
Dass sich die Zunge blau verfärbt, wie der Name vermuten lässt, ist ein sehr seltenes Symptom. Es ist nur nur bei hochempfänglichen Schafrassen und sehr schweren Verläufen zu erwarten. Die Krankheit kann abheilen, die Tiere können aber auch daran versterben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat dazu ein umfassendes FAQ zusammengestellt.