Blauzungenkrankheit verbreitet sich weiter im Saarland
Die Zahl der Tiere, die sich im Saarland mit dem Erreger der Blauzungenkrankheit infiziert haben, hat sich in den vergangenen Wochen mehr als verdoppelt. Das Umweltministerium geht aber davon aus, dass die Neuinfektionen abnehmen werden, wenn es kälter wird.
Aktuell sind im Saarland 80 Tiere an der Blauzungenkrankheit erkrankt. Das ist ein deutlicher Anstieg – Anfang September waren es lediglich 28 Tiere. Bei mehr als 50 Prozent der infizierten Tiere handelt es sich laut Umweltministerium um Schafe. Und die Schafe sind es auch, bei denen die schweren Verläufe der Krankheit zu beobachten sind. Inzwischen seien, so das Ministerium, auch schon mehrere Schafe an der Krankheit gestorben.
Erreger verbreitet sich eher bei wärmeren Temperaturen
Bei Rindern verlaufe die Blauzungenkrankenheit hingegen wesentlich milder. Aber auch hier sei schon von Fieber, Milchrückgang und Lahmheit berichtet worden. In den kommenden Wochen und Monaten rechnet das Ministerium allerdings damit, dass die Zahl der Neuinfektionen aufgrund der kühleren Temperaturen zurückgehen werde.
Da der Erreger überwiegend durch kleine Stechmücken übertragen werde, trete die Krankheit eher in den wärmeren Jahreszeiten und bei feuchtwarmem Wetter auf.
Keine Gefahr für Menschen
Für Menschen besteht laut Ministerium keine Ansteckungsgefahr. Fleisch- und Milchprodukte könnten ohne Bedenken verzehrt werden.
Im benachbarten Luxemburg ist die Situation derzeit noch deutlicher angespannter. Bislang wurden dort seit Anfang August knapp 1200 Tiere positiv auf die Blauzungenkrankheit getestet.
Informationen zur Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte Krankheit, die durch Gnitzen (eine Mückenart) übertragen wird. Sie betrifft vor allem Rinder und Schafe, für Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Erkrankte Tiere zeigen unter anderem Hautveränderungen im Maulbereich und haben eine erhöhte Temperatur. Bei Schafen ist der Krankheitsverlauf in der Regel schwerer.
Dass sich die Zunge blau verfärbt, wie der Name vermuten lässt, ist ein sehr seltenes Symptom. Es ist nur nur bei hochempfänglichen Schafrassen und sehr schweren Verläufen zu erwarten. Die Krankheit kann abheilen, die Tiere können aber auch daran versterben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat dazu ein umfassendes FAQ zusammengestellt.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 13.10.2024 berichtet.