Arbeiterwohlfahrt im Saarland fordert Stärkung der Freiwilligendienste
Nach der Ankündigung des Bundesverteidigungsministeriums, den Wehrdienst neu zu organisieren, hat die Arbeiterwohlfahrt im Saarland eine Stärkung der Freiwilligendienste gefordert. Momentan seien rund 800 junge Menschen saarlandweit im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst tätig. Die AWO befürchtet nun aber einen Rückgang.
Die Bundeswehr soll künftig wieder systematisch junge Menschen auf ihre Eignung zum Wehrdienst hin erfassen. Das sehen die Pläne für ein neues Wehrdienst-Modell vor, die Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat.
Mit der Reform will der SPD-Politiker die personell geschwächte Bundeswehr deutlich verstärken - und angesichts wachsender militärischer Bedrohungen aus Russland auch ihr Abschreckungspotenzial erhöhen.
AWO befürchtet Rückgang
Vor diesem Hintergrund fordert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Saarland eine Stärkung der Freiwilligendienste. Momentan seien rund 800 junge Menschen saarlandweit im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst tätig. Die AWO befürchtet nun aber einen Rückgang.
Um diesen zu verhindern, müssten die Freiwilligendienste insgesamt attraktiver werden, so AWO-Landesgeschäftsführer Jürgen Nieser, etwa durch eine höhere Vergütung, die sich am BAföG-Satz von 812 Euro orientiere. Bisher liegt die Höchstgrenze bei 604 Euro. Außerdem solle die Ausstattung der Beratungsstellen verbessert werden, damit sich junge Menschen frühzeitig und gut informieren können, so Nieser.
Bessere Anerkennung gefordert
Zudem gehe es um eine bessere Anerkennung des Freiwilligenengagements und mehr Respekt gegenüber Freiwilligen in unserer Gesellschaft. Denn Freiwilligendienste seien beispielsweise wichtig für den Übergang in soziale Berufe. Gerade dort fehle häufig Personal, so Nieser. Bedroht sei der Freiwilligendienst in seiner jetzigen Form aber auch durch Sparpläne des Bundesfinanzministeriums für den Haushalt 2025.
Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 13.06.2024 berichtet.