Ärger bei der SHG-Klinik Völklingen hält an

Ärger bei der SHG-Klinik Völklingen hält an

Steffani Balle   10.04.2025 | 09:02 Uhr

Die SHG-Klinik Völklingen kommt nicht zur Ruhe: Pflegekräfte hatten sich ja schon Anfang des Jahres über den rüden Umgangston des Verwaltungsdirektors und der Personalchefin beschwert. Jetzt legen die Ärzte nach. Die Regionalverbandsdirektorin Lehberger teilte am Donnerstag mit, die Sorgen der Ärzte "sehr ernst" zu nehmen.

In einem Brief an den Aufsichtsrat prangern Ärzte der Völklinger SHG-Klinik einen herrischen Umgangston und kompromisslose Vorschriften durch die Verwaltungsspitze der Klinik an. Der voriges Jahr als Sanierer ins Haus geholte Verwaltungsdirektor Professor Adolph verhalte sich äußerst respektlos.

Vorschriften zur Verteilung der Arbeit erfolgten durch ihn ohne Rücksprache mit den Fach- und Oberärzten. Mehrere Gesprächsangebote, um gemeinsam eine Linie zu finden, habe er entweder ignoriert oder platzen lassen: So schildern mehrere Fach- und Oberärzte ihre Situation in der Kardiologie des SHG-Herzzentrums in dem Brief, der Ende März an den Aufsichtsrat geschrieben wurde. Der Brief liegt dem SR vor.

Stimmung im Haus "vergiftet"

Die angesprochene Aufsichtsratsvorsitzende, Regionalverbandsdirektorin Carolin Lehberger (SPD), wird in dem Brief der Ärzte um Unterstützung gebeten. Schon jetzt sei die Stimmung im Haus so vergiftet, dass sich mehrere Fachkräfte aus dem Herzkatheterlabor bereits anderweitig orientiert hätten.

Die Unterzeichner fordern ein grundsätzlich anderes Verhalten im Umgang und der Kommunikation seitens der Geschäftsführung mit den Mitarbeitenden. Ansonsten sehe man keine Zukunft mehr für das Herzzentrum in Völklingen.

Klinikleitung wies Kritik von Pflegekräften zurück

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte eine Pflegekraft in einer vielfach unterstützten Petition die Arbeitsbedingungen in der Klinik kritisiert. Die Klinikleitung hatte die Vorwürfe damals weitgehend zurückgewiesen.

Lehberger reagiert auf Brief

Regionalverbandsdirektorin Lehberger nimmt die Sorgen der Ärzte, die diese in einem Brief an den Aufsichtsrat geschildert hatten, eigenen Angaben zufolge "sehr ernst".

Der Aufsichtsrat habe bereits Gespräche mit Geschäftsführung und dem Chefarzt der Kardiologie geführt, teilte Lehberger am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme mit. "Nach den bisherigen Gesprächen scheint es in vielen Fällen so zu sein, dass Konflikte eher auf der Ebene der Kommunikation entstanden sind", so die Aufsichtsratschefin.

Lehberger will die Bitte der Ärzte um Unterstützung so umsetzen, dass sie Geschäftsleitung, Klinikdirektion und Chefarzt zu Gesprächen unter ihrer Leitung bittet. Diese sollen in den kommenden Wochen regelmäßig stattfinden.

Über dieses Thema berichtete die SR info-Rundschau am 09.04.2025.


Mehr zum Ärger bei der SHG Klinik in Völklingen

Nach Petition über schlechte Arbeitsbedingungen
Völklinger SHG-Klinikdirektion weist Vorwürfe zurück
Nach einer Petition über die Arbeitsbedingungen an der Völklinger SHG-Klinik hat die Klinikdirektion auf die Beschwerden reagiert. Sie wies die Vorwürfe, dass es zu wenig Pflegekräfte am Standort gebe, zurück.

Offener Brief
Beschäftigte kritisieren Arbeitsbedingungen in Völklinger SHG-Klinik
Innerhalb weniger Tage hat ein offener Brief einer langjährigen Pflegekraft der Völklinger SHG-Klinik rund 500 Unterschriften erreicht. In ihrer Petition prangert sie die schlechten Arbeitsbedingungen an.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja