März war im Saarland deutlich zu trocken
Nach Monaten voller Regen hat sich im Saarland im März vermehrt die Sonne gezeigt. Gleichzeitig war es deutlich zu trocken. Das macht sich auch bei den Böden bereits bemerkbar.
Regen, Regen und noch mehr Regen: Im vergangenen Jahr und zu Beginn dieses Jahres haben die Saarländerinnen und Saarländer den Himmel vor allem in einer Farbe gesehen – in grau. Das Saarland war im vergangenen Jahr das nasseste Bundesland und das setzte sich auch bis Ende Februar fort.
März deutlich zu trocken
Der März zeigte sich dann aber von einer anderen Seite. Das Bundesland war mit einem Temperaturmittel von 7,5 Grad Celsius das mildeste Bundesland im vergangenen Monat. Gleichzeitig zeigte sich die Sonne deutlich häufiger als üblich. Über insgesamt 206 Sonnenstunden konnten sich die Saarländer freuen - fast doppelt so viele wie sonst üblich. Regen viel hingegen weniger - mit 19 Litern pro Quadratmeter war es nur rund ein Viertel des Niederschlagssolls in einem durchschnittlichen März (79 Liter pro Quadratmeter).
Der wenige Regen macht sich nun offenbar auch bereits an den Böden bemerkbar. Nachdem sich die Böden und Wälder im vergangenen Jahr gut vom Trockenstress der vorherigen Jahre erholen konnten, nimmt die Trockenheit nun wieder deutlich zu. Im Oberboden bis 25 Zentimeter zeigt sich im Nordsaarland bereits wieder eine außergewöhnliche bzw. extreme Dürre. Das geht aus dem aktuellen Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung hervor.
Auch im Osten des Saarlandes ist der Oberboden bereits extrem dürr und auch ansonsten ist es im Saarland derzeit bereits überall zu trocken für die Jahreszeit. Besser sieht es hingegen aus, wenn der Gesamtboden betrachtet wird bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter. Aber dabei zeigt sich, dass es vor allem in Norden und im Südosten auch in dieser Bodentiefe zu trocken ist.
Erhöhte Gefahr für Waldbrände
Die Waldbrandgefahr ist derzeit deshalb auch bereits erhöht. Laut dem ARD-Wetterkompetenzzentrum gibt es im Saarland bereits eine mittlere Gefahr, dass ein Waldbrand entsteht. Am Freitag wird sogar die Stufe 4 erreicht, die einer hohen Waldbrandgefahr entspricht. Insgesamt gibt es im Waldbrandgefahrenindex fünf Stufen von 1, was einer sehr geringen Gefahr entspricht bis zu 5, was einer sehr hohen Gefahr entspricht.
Wer draußen unterwegs ist, sollte deshalb einige Regeln beachten. Zigarettenkippen sollten nicht weggeworfen werden. Außerdem sollte man auf offenes Feuer verzichten und das Auto nicht über Gras parken. Denn sonst könnte der heiße Motor einen Brand auslösen.
Wie wirkt sich die Dürre weiter aus?
Wie sich die Trockenheit im weiteren Jahresverlauf auswirken wird, ist derzeit noch unklar. Ob es etwa in der Landwirtschaft Ertragseinbußen könnte, lasse sich derzeit vom Bodenzustand noch nicht ableiten, sagte Andreas Marx, der den Deutschen Dürremonitor leitet, dem MDR. Beispielhaft nannte Marx die Jahre 2014 und 2021, in denen es im Frühjahr in Deutschland extrem trocken war. "Und dann hatten wir aber einen relativ normalen Sommer mit normalen Niederschlägen und dann bei relativ kühlen Temperaturen überdurchschnittliche Ernteerträge", so Marx.
Bereits in der Vergangenheit hätten sich extrem nasse und extrem trockene Jahre abgewechselt, so Marx weiter. Dennoch sei das, was sich jetzt zeige, das, was "wir unter dem Klimawandel erwarten." Also Wetterextreme, die direkt aufeinander folgen. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) kommt bei seiner Klimapressekonfernez zu diesem Ergebnis.
"Was zwischen 1881 und 1990 extrem gewesen sei, ist heute normal. Zugleich nimmt die Variabilität von Temperatur und Niederschlag zu. So gibt es immer ausgeprägtere Wechsel zwischen überdurchschnittlich nassen und sehr trockenen Jahren", heißt es in einer Mitteilung des DWD.