Weniger Borkenkäfer im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Weniger Borkenkäfer im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

  16.09.2024 | 08:15 Uhr

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald hat in diesem Jahr weniger mit dem Borkenkäfer zu kämpfen als sonst. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums ist die befallene Holzmenge deutlich geringer als in den Vorjahren - es gibt aber inzwischen auch deutlich weniger Fichten.

Gute Nachrichten aus dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Dort gibt es in diesem Jahr nicht so viele Probleme mit dem Borkenkäfer wie in den Vorjahren. Das teilte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) auf eine Anfrage des fraktionslosen Landtagsabgeordneten Andreas Hartenfels (BSW) mit.

Weniger Fichten - weniger Borkenkäferprobleme

Der Grund ist, dass es inzwischen weniger Baumbestand gibt, der anfällig für Borkenkäferbefall ist. Vor allem Fichten fallen dem Schädling normalerweise zum Opfer.

Derzeit gibt es den Angaben zufolge gut 1000 Hektar Fichte im Gebiet des Nationalparks - vor knapp zehn Jahren waren es noch rund 3000 Hektar. In den trockenen Sommern der Vorjahre hatten sich die Borkenkäfer rasant vermehrt und ganze Fichtenwälder im Park vernichtet.

Die aktuellen Fichtenbestände seien aber noch "sehr jungen Alters" und daher weniger empfindlich. Sehr viele, insbesondere die alten, starken Fichten, seien mittlerweile abgestorben.

Nasse Witterung hilft den Bäumen

Der geringere Befall durch Borkenkäfer gehe auch auf die nasskalte Witterung dieses Jahres zurück. Borkenkäfer vermehren sich schneller bei Hitze und Trockenheit.

Auch im Saarland hat der Saarforst beispielsweise beobachtet, dass die feuchte Witterung dem Wald gut getan hat. Trotzdem mussten an einigen Stellen aber weitere Fällungen vorgenommen werden, um den Borkenkäfer zu bekämpfen, so beispielsweise am Forsthaus Neuhaus. Im vergangenen Jahr ist im Saarland wegen des Borkenkäfers so viel Holz geschlagen worden wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Zehn Prozent des Nationalparks liegt im Saarland

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstreckt sich über die Hochlagen des Hunsrücks. Rund 90 Prozent der insgesamt rund 10.000 Hektar des Parks liegen in Rheinland-Pfalz, etwa zehn Prozent im Saarland. 

Inzwischen verzeichnet der Nationalpark nach eigenen Angaben auch wieder mehr Rangertouren für Besucher. So habe es 2023 rund 700 Rangertouren gegeben. Weitere Angebote für Touren gab es von Nationalparkführern. Eine Besucherzählung zeige, dass sich die meisten Besucher im Umfeld der insgesamt drei Nationalpark-Tore aufhielten.

Über dieses Thema berichten auch die SR info-Nachrichten im Radio am 16.09.2024.


Mehr über den Borkenkäfer:

Dank des vielen Regens
Saarländischer Wald bisher gut durch das Jahr gekommen
Seit 2018 kämpft der Wald im Saarland mit immer trockeneren Sommern. Für die Pflanzen ist der Hitzestress oft das Todesurteil – denn dadurch werden sie zu leichter Beute für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Dieses Jahr sticht mit seinem regnerischen Sommer aus dem Trockenheitstrend hervor. Ganz zur Freude der Bäume.

Waldwege gesperrt
Borkenkäfer-Folgen: Rodungen am Forsthaus Neuhaus gestartet
Rund um die Scheune Neuhaus in Saarbrücken-Burbach hat der Saarforst mit den Fällarbeiten des Fichtenbestands begonnen. Der Borkenkäfer und die Dürre der vergangenen Jahre hatten den Bäumen derart zugesetzt, dass sie nicht mehr zu retten waren.

Forsthaus Neuhaus
Saarforst fällt vom Borkenkäfer befallene Fichten
Die saarländischen Fichten leiden auch in diesem Jahr stark unter dem Befall mit Borkenkäfern. Am Forsthaus Neuhaus sollen die betroffenen Bäume deshalb gefällt werden. Vorher will der Saarforst die Bürger aber noch ausführlich informieren.

Viele Fichten schon befallen
Förster wegen rasanter Vermehrung des Borkenkäfers im Saarland besorgt
Es ist eine Hiobsbotschaft für die Förster im Saarland: Der Borkenkäfer ist wieder auf dem Vormarsch und bedroht die Fichte. Bereits im vergangenen Jahr hat er gewaltige Schäden angerichtet.

Hoher Schadholzanteil
Holzeinschlag im Saarland massiv gestiegen
Im Saarland ist im vergangenen Jahr so viel Holz geschlagen worden wie seit zehn Jahren nicht mehr – anders als im Bundestrend gab es gegenüber dem Vorjahr einen massiven Anstieg. Verantwortlich sind vor allem die großen Schäden durch den Borkenkäfer.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja