Weniger Alkoholkranke im Saarland

Weniger Alkoholkranke im Saarland

Felix Schneider / Onlinefassung: Axel Wagner   15.01.2025 | 20:06 Uhr

Im Saarland gab es 2023 etwas weniger alkoholsüchtige Menschen als ein Jahr zuvor. Das Land liegt knapp unter dem Bundesschnitt. Allerdings bezieht sich das nur auf die offiziell diagnostizierten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Mediziner fordern mehr Warnungen vor der Droge.

Die Zahl der Alkoholabhängigen im Saarland ist 2023 leicht gesunken. Das ergeben Zahlen der Krankenkasse Barmer. Demnach ist der Bevölkerungsanteil mit psychischen und Verhaltensstörungen durch Alkohol gegenüber dem Vorjahr um 0,07 Prozentpunkte auf 1,64 Prozent gefallen.

Immer noch ein Tabuthema

Das Saarland liegt damit knapp unter dem Bundesschnitt von 1,69 Prozent. Insgesamt sind deutlich mehr Menschen im Nordosten Deutschlands alkoholsüchtig als im Südwesten.

Die Barmer geht allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus, da Alkoholismus stark tabuisiert werde. Aus Sicht der Suchtexperten der Medianklinik in Münchwies ist gerade das ein großes Problem. „Durch das Tabuisieren werden keine Konsequenzen gezogen und die Betroffenen trinken mehr“, sagte der Chefarzt Dr. Bernhard Pollich. So werde die Abwärtsspirale weiter verstärkt.

Die Suchtmediziner appellieren dazu, stärker vor den Gefahren von Alkohol zu warnen und die Droge weniger zu verharmlosen.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 15.01.2025 berichtet.


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