Weltweite IT-Störung: Betrieb läuft weitgehend wieder normal
Computerprobleme haben am Freitag weltweit für Chaos gesorgt, vor allem an Flughäfen, bei Banken und in Krankenhäusern. Der Flughafen Saarbrücken war nicht betroffen, dafür aber der im luxemburgischen Findel. Probleme gab es auch bei Globus und einigen Sparkassen im Saarland. Einen Tag später hat sich die Lage wieder weitgehend normalisiert.
An mehreren Flughäfen, bei Banken, in Medienorganisationen und Krankenhäusern weltweit hat es am Freitag erhebliche Probleme mit den Computersystemen gegeben.
Grund war ein Update von IT-Sicherheitssoftware der Firma Crowdstrike, das Microsoft-Anwendungen zum Absturz brachte. Crowdstrike-Chef George Kurtz entschuldigte sich für die Panne. Der Fehler sei gefunden und behoben worden. Einem Rundschreiben von Crowdstrike zufolge verursachte ein fehlerhaftes Update der eigenen Sicherheitssoftware "Falcon Sensor" Abstürze beim Microsoft-Betriebssystem Windows.
Am Freitagachmittag liefen viele Systeme wieder, die Nachwirkungen hielten aber noch an. Am Samstag hat sich die Lage dann weitestgehend normalisiert. Die Systeme am Flughafen Berlin-Brandenburg funktionierten demnach "unterbrechungsfrei und reibungslos", teilte ein Flughafensprecher der Nachrichtenagentur AFP mit. Einzelne Probleme gebe es noch beim Selbst-Check-In.
Globus betroffen
Auch im Saarland lief der Betrieb am Freitag nicht überall rund. Unter anderem war zum Beispiel das Handels-Unternehmen Globus betroffen. An allen Standorten der Handels-Gruppe gab es nach Unternehmensangaben Probleme. Im Kassenbereich seien einzelne Ausfälle aufgetreten, die Kunden seien dann aber an anderen Kassen bedient worden.
Probleme am Findel und mehreren deutschen Flughäfen
Im öffentlichen Personennahverkehr der Saarbahn und der Deutschen Bahn gab es hingegen keine Probleme. Auch der Flughafen in Ensheim, das Winterberg-Klinikum, die Caritasklinik Rastpfuhl und die Uniklinik Homburg waren nach eigenen Angaben nicht betroffen.
Anders sah das am Flughafen Findel in Luxemburg aus. Wer aus dem saarländischen Nachbarland losfliegen wollte, musste mit Einschränkungen rechnen. Flüge von Turkish Airlines von Luxemburg nach Istanbul und zurück mussten nach Angaben des Flughafens wegen der Störung gecancelt werden.
Ryanair bat Fluggäste auf der Plattform X, spätestens drei Stunden vor Abflug da zu sein. Luxair teilte am Freitagnachmittag mit, die Buchungssysteme seien instabil, der Flughafenbetrieb laufe aber normal.
Der Flughafen Hahn war nach eigenen Angaben nicht selbst von den Störungen betroffen. Der Flugbetrieb sei normal gelaufen. Allerdings habe es bei Systemen diverser Airlines Schwierigkeiten gegeben, namentlich bei WizzAir, FlyOne und Ryanair. Die Einstiegsprozeduren wurden an den Schaltern manuell abgewickelt.
Störungen an Sparkassen-Geldautomaten
Probleme meldeten auch die Sparkassen im Saarland. Am frühen Vormittag sei es bei Verfügungen an Geldautomaten mit Karten einzelner Anbieter zu Störungen gekommen. Kurzzeitig seien mit den Kredit- oder Debitkarten von Visa, American Express und China Union keine Abhebungen möglich gewesen. Weitere Karten wie Girocard oder Mastercards seien nicht betroffen, ebensowenig digitale Zahlungen. Die Probleme seien inzwischen behoben.
Wahrscheinlich waren auch einige Apotheken im Saarland von der Computerpanne betroffen. Der zuständige Dienstleister CGM Lauer konnte jedoch auf SR-Nachfrage keine genaueren Angaben machen. Man habe die Apotheken-Kunden über einen technischen Workaround informiert.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 19.07.2024 berichtet.