Weiterer Cybertradingprozess soll im Frühjahr starten
Im Saarbrücker Ermittlungsverfahren um Millionenbetrug im Internet steht ein weiterer Prozess bevor. Vor Gericht muss sich ab April der 40-jährige Betreiber eines Callcenters in Tschechien verantworten. Er soll Teil einer internationalen Betrügerbande gewesen sein.
Es geht um gezinkte Online-Finanzportale wie Option888 oder Tradeinvest90: Deutschen Kunden wurden dort vermeintlich lukrative Geschäfte versprochen, tatsächlich floss das Geld laut Anklage aber direkt in die Taschen von Betrügern.
Wie das Landgericht dem SR bestätigte, befindet sich mittlerweile einer der Hauptbeschuldigten in der JVA Saarbrücken in Untersuchungshaft.
Prozess sollte schon vor zwei Jahren starten
Der 40-jährige Mohamad S. soll sich nun auch vor Gericht verantworten müssen. Der Prozess gegen ihn soll im April beginnen. Nach SR-Informationen soll S. zwischen 2016 und 2018 in Prag ein Callcenter mit 200 Mitarbeitern geleitet haben. Als Finanzberater getarnt hätten diese Anleger um zehn Millionen Euro betrogen.
Ursprünglich sollte der Prozess gegen S. schon vor knapp zwei Jahren beginnen. Er war jedoch nicht vor Gericht erschienen. Nach Angaben des Landgerichts hat er sich nun gestellt. Seine Anwältin wollte sich auf SR-Anfrage derzeit nicht äußern.
Revision in weiterem Verfahren eingelegt
Ein weiterer Hauptbeschuldigter in dem Verfahren, ein Callcenter-Betreiber aus dem Kosovo, war 2022 vom Landgericht Saarbrücken schon zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Mitte Januar dieses Jahres war ein Mitarbeiter dieses Callcenters zur fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Verteidigung hat jedoch Revision eingelegt. Sie hält die Strafe für zu hoch.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 10.02.2025 berichtet.