Schreckschusswaffen in Saarbrücken an Silvester – Polizei: "weitgehend friedlich"
Der Saarbrücker Polizei liegen Videos vor, die abgefeuerte Schreckschusswaffen an Silvester zeigen. Dennoch sei die Nacht "weitgehend friedlich" gelaufen. Polizei- und Feuerwehrgewerkschaft im Saarland forderten mehr Respekt für Einsatzkräfte.
Die Polizei geht davon aus, dass auf dem Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücken an Silvester Leuchtkugeln aus Schreckschusspistolen abgefeuert wurden. Das zeigt Videomaterial, das derzeit ausgewertet werde, sagte Polizeisprecher Stephan Laßotta dem SR.
"Schreckschusspistolen sind grundsätzlich frei verkäuflich, dürfen aber nur im abgesperrten privaten Bereich benutzt werden." Das Abfeuern zu Veranstaltungen oder in größeren Menschenmengen sei untersagt.
Mittlerweile konnten die Beamten feststellen, dass ein Mann, der in der Bahnhofstraße ebenfalls mit einer Schreckschusspistole in die Luft geschossen hat, einen kleinen Waffenschein besitzt. Gegen ihn wurde nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Weitere Verfahren könnten folgen, noch laufen die Auswertungen der Polizei.
In der Silvesternacht waren nach Polizeiangaben etwa 800 Menschen am Rabbiner-Rülf-Platz und der Wilhelm-Heinrich-Brücke zusammengekommen. Verletzt wurde durch den unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerk niemand.
Auch wenn die Zahl der Einsätze im Saarland im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, bewertet die Polizei den Jahreswechsel insgesamt als friedlich.
Die stellvertretende Leiterin der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt, Esther Martin, sagte dem SR, "in diesem Jahr hatten wir tatsächlich einen polizeilichen Einsatz in der Stadt, dort wurde aber sowohl von den Einsatzkräften der Feuerwehr und der Polizei keine aggressive Stimmung gegen die Einsatzkräfte festgestellt. Es gab keine Angriffe gegen die Einsatzkräfte oder gegen Rettungskräfte. Sodass wir hier von einem für uns friedlichen Einsatz sprechen."
Polizei- und Feuerwehrgewerkschaften fordern mehr Respekt
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft (DFeuG) im Saarland hatten angesichts der Bilder vom Rabbiner-Rülf-Platz, die auch vielfach in sozialen Netzwerken geteilt wurden, mehr Respekt für Einsatzkräfte gefordert.
Der Landesvorsitzende der DPolG Markus Sehn sagte: "Trotz widrigster Bedingungen gab es keine verletzten Kolleginnen und Kollegen. Aber wir dürfen dieses Verhalten, meist junger, gewaltbereiter Männer, nicht tolerieren. Es darf nie normal sein, Einsatzkräfte zu behindern oder gar anzugreifen."
Auch DFeuG-Saar-Chef Simon Ruser forderte mehr Rücksicht auf Einsatzkräfte: "Einsatzkräfte zu behindern ist eine Sache, aber Feuerwerkskörper in Richtung der Helfer zu werfen eine andere. Hier darf es keinerlei Toleranz geben."
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 02.01.2025 berichtet.