Ein Arzt hält ein anatomisches Modell des menschlichen Herzens in den Händen (Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert)

Volksleiden Herzinsuffizienz: Wie erste Anzeichen erkannt werden

Dan Fischer   09.11.2024 | 09:40 Uhr

Rund vier Millionen Deutsche leiden an Herzschwäche. Betroffene haben mit Atemnot, Leistungseinschränkungen und im schlimmsten Fall mit lebensgefährlichen Folgerscheinungen zu kämpfen. Die gute Nachricht lautet aber: Die Krankheit kann verhältnismäßig einfach erkannt werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dabei denken viele direkt an Bluthochdruck oder an Herzrhythmusstörungen. Vor allem ältere Menschen leiden jedoch oft an der sogenannten Herzinsuffizienz (Herzschwäche).

Etwa 38.500 Saarländerinnen und Saarländer über 30 sind betroffen, wie das saarländische Gesundheitsministerium mitteilt. Das sind rund 5,4 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. Grundsätzlich seien Männer dabei gefährdeter als Frauen, wobei Menschen ab 85 Jahren am häufigsten erkranken. Herzschwäche gelte darüber hinaus als der häufigste Grund für stationäre Krankenhausaufenthalte in Deutschland, teilt das Ministerium mit.

Nicht nur ältere Menschen von Herzschwäche betroffen

"Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der das Herz den körperlichen Anforderungen, insbesondere bei körperlicher Betätigung, nicht hinterherkommt", erklärt der Kardiologie Prof. Dr. Florian Custodis vom Klinikum Saarbrücken - der Winterberg.

Nicht nur ältere Menschen seien eine Risikogruppe, sagt Custodis. Auch Menschen mit Vorerkrankungen gelten als besonders gefährdet. So führe etwa Nikotinkonsum, Diabetes, eine Herzklappenerkrankung oder auch ein vorausgehender Herzinfarkt vermehrt zur Herzschwäche, erklärt er. Personen, die solche Krankheitshistorien haben, sollten also besonders auf erste Anzeichen achten, empfiehlt der Arzt.

Woran Betroffene eine Herzinsuffizienz erkennen können

"Das Hauptsymptom ist sicherlich die Atemnot - zum Beispiel beim Treppensteigen. Man ist allgemein wesentlich schneller erschöpft", sagt Custodis. Wer solche Anzeichen längerfristig beobachte, solle möglichst zeitnah einen Hausarzt aufsuchen, empfiehlt der Kardiologe. Der könne relativ unaufwändig, beispielsweise mittels eines EKG, eine Herzinsuffizienz feststellen.

Je früher die Diagnose gestellt werde, desto besser könne die Krankheit dann therapiert werden, sagt Custodis und warnt: "Unbehandelte Herzinsuffizienz hat eine höhere Sterblichkeit als Krebserkrankungen".

Am 9. November 2024 ab 10.00 Uhr veranstaltet das Winterberg-Klinikum die Informationsveranstaltung "Herztag auf dem Winterberg". Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Klinikums.


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