Ex-Oberbürgermeister Karlheinz Schöner  (Foto: SR)

Homburgs Ex-OB Schöner schwer belastet

Thomas Gerber   18.02.2019 | 15:55 Uhr

Im Untreueprozess ist der frühere Homburger Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) von zahlreichen Zeugen schwer belastet worden, unter anderem von seinem SPD-Nachfolger Rüdiger Schneidewind. Nahezu sämtliche Vorwürfe der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Arbeiten an Schöners Privathaus und der Anschaffung einer teuren Beschallungsanlage wurden dabei bestätigt.

Das war kein guter Tag für den CDU-Politiker Karlheinz Schöner, selbst sein Verteidiger nannte ihn „durchwachsen“. Der erwartete Showdown zwischen Schöner und seinem Nachfolger Schneidewind blieb zwar weitgehend aus. Schneidewind bestätigte allerdings, dass es in Sachen Beschallungsanlage ein Katz-und-Maus-Spiel gegeben habe. Schöner habe ihm gegenüber noch 2016 erklärt, er wisse nicht, wo sich die 12.000 Euro teure Anlage befinde. Das Mischpult samt Mikrofonen war später bei einem Mitglied von Schöners Band Madhouse sichergestellt worden.

Außerdem ging es um die Arbeiten rund um das Privathaus des früheren Oberbürgermeisters. Der Chef des kommunalen Bautrupps druckste zunächst noch herum, räumte dann aber ein, dass er von Schöner persönlich mit den Baumfällarbeiten und dem Setzen eines Zaunes beauftragt worden sei. Dabei sprach er dann nicht nur von einer Gefälligkeit, sondern auch von Gegenleistung.

Der vorsitzende Richter brachte daraufhin eine mögliche Verurteilung nicht nur wegen Betrugs oder Untreue sondern auch wegen Korruption ins Spiel.  

Schöner und Schneidewind

Trotz unterschiedlicher Couleur galten Karlheinz Schöner und Rüdiger Schneidewind in Homburg jahrelang als „ziemlich beste Freunde“. So hatte Schöner Schneidewind in dessen OB-Wahlkampf zwar nicht offen, aber zumindest inoffiziell unterstützt. Das Verhältnis ist zwischenzeitlich merklich abgekühlt.

Als sie jüngst in Pausen ihrer jeweiligen Prozesse aufeinandertrafen, würdigten sie sich gegenseitig keines Blickes. Schließlich hat CDU-Politiker Schöner sein Verfahren vor dem Landgericht zum Großteil seinem Nachfolger zu verdanken. Auslöser der Ermittlungen gegen ihn war nämlich eine Strafanzeige der Stadt Homburg, in der über die kostenlosen Arbeiten an Schöners Privatanwesen berichtet wurde.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 18.02.2019 berichtet.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja