Anklage gegen Homburger Ex-Oberbürgermeister Schöner
Nach dem amtierenden Homburger SPD-Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind hat die Staatsanwaltschaft am 4. Mai auch dessen CDU-Vorgänger Karl-Heinz Schöner angeklagt. Die Ermittler werfen dem 67 Jährigen Untreue und Betrug vor. Die Vorwürfe gegen Schöner waren im Umfeld von Schneidewinds „Detektivaffäre“ laut geworden.
Angeklagt sind klassische Fälle von Selbstbedienung. Schöner soll sein Amt ausgenutzt haben, um sich selbst zu bereichern. In zwei Fällen ging es um Arbeiten an seinen Privatanwesen.
Die Vorwürfe
2012 sollen ihm Mitarbeiter der kreiseigenen Beschäftigungsgesellschaft Aquis eine Zufahrt zu seinem Haus geebnet haben, dafür kostenlos Bäume gefällt und den Weg mit Schotter verfüllt haben. Der Schaden für den Steuerzahler beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf rund 1200 Euro.
Deutlich höher: Der Schaden bei Baumaßnahmen an einem weiteren Anwesen Schöners. Dort war ein Homburger Bauunternehmen aktiv, verrichtete Arbeiten für rund 15.000 Euro, die dann mit Hilfe von Scheinrechnungen über ein städtisches Projekt abgerechnet worden sein sollen.
Und auch für sein Hobby – die Musik – soll Schlagzeuger Schöner seine Stellung als Oberbürgermeister ausgenutzt haben. Für seine Band orderte er teure Boxen und ein Mischpult für gut 12.000 Euro. Bezahlt wurde dies ein Tag vor Schöners Ausscheiden aus dem Amt – aus dem Verfügungsfonds des Oberbürgermeisters. Die Anlage konnte bei einer Hausdurchsuchung bei einem Mitglied der Band mit dem schönen Namen „Madhouse – Irrenhaus“ sichergestellt werden.
Schöner und der mitangeklagte Bauunternehmer bestreiten die Vorwürfe.
Über dieses Thema wurde auch in der "Rundschau" am 04.05. 2018 auf SR 3 Saarlandwelle berichtet.