Deutlich weniger Numerus-Clausus-Studiengänge im Saarland
Die Zahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge ist im Saarland deutlich zurückgegangen. Nach einer Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) sind demnach nur noch die Hälfte aller Studienangebote mit einem sogenannten Numerus Clausus versehen.
Der Rückgang der Numerus-Clausus-Studiengänge ist bundesweit bereits seit Jahren zu beobachten. Laut dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) sind im Wintersemester 2023/24 in Deutschland nur noch vier von zehn Studiengängen zulassungsbeschränkt. Aktuell liegt der „Numerus Clausus“-Anteil bei 37,9 Prozent, wie das CHE am Donnerstag mitteilte. Vor zehn Jahren waren es noch 45,5 Prozent.
Aufhebung vieler NCs im Lehramt
Bemerkenswert sei der Rückgang im Saarland (-14,1 Prozentpunkte). Waren im vergangenen Wintersemester noch rund zwei Drittel der Studienangebote zulassungsbeschränkt, sind es aktuell nur noch die Hälfte, heißt es in der Untersuchung.
Dies sei im Wesentlichen „durch die Aufhebung vieler NCs in Lehramt-Studiengängen der Universität des Saarlandes sowie bei Studienangeboten der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes“ zustande gekommen.
"Politisch gewollt"
Trotz des deutlichen Rückgangs liegt das Saarland im Bundesvergleich mit einem 50-Prozent-Anteil noch immer im oberen Drittel, wenn es um den Anteil zulassungsbeschränkter Studiengänge geht. Nur in Bremen, Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg gibt es anteilig mehr NC-Fächer. In Hamburg sind 62,8 Prozent.
„Ein wesentlicher Faktor für den konstanten Rückgang der NC-Quoten in Deutschland in den vergangenen Jahren ist die Zunahme der Anzahl der Studienangebote bei einem gleichzeitigen Rückgang der Erstsemesterzahlen. Die Hochschulen können dann vermehrt Zulassungsbeschränkungen fallen lassen, was ja vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels auch politisch gewollt ist“, sagte Cort-Denis Hachmeister, Experte für Hochschulzugang beim CHE.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 04.07.2023 berichtet.