Pläne für Umbau rund um die Congresshalle vorgestellt
Autofahrer und Anwohner rund um die Saarbrücker Congresshalle müssen ab dem Spätsommer mit Einschränkungen rechnen. Mitte September beginnt der Umbau der Verkehrsführung. Dieser ist eins von 15 städtebaulichen Projekten in der Saarbrücker Innenstadt.
Autofahrer und Anwohner werden ab Mitte September im Umfeld der Saarbrücker Westspange gute Nerven brauchen. Dann beginnt der erste Bauabschnitt eines Projekts, das die Verkehrsführung rund um die Congresshalle ändern soll.
Kreisel unter der Westspange
Unter der Westspangenbrücke ist künftig ein Kreisverkehr vorgesehen. In der St. Johanner Straße wird die Verkehrsführung umgekehrt. Statt einer Fahrspur stadtauswärts gibt es in Zukunft zwei. Stadteinwärts führt dafür noch eine Spur. Die Stadt erhofft sich dadurch einen besseren Verkehrsfluss.
Hinzu kommen Radwege, die auch baulich von der Straße abgesetzt sein sollen. Um die Arbeiten vorzubereiten wurden Anfang des Jahres 31 Bäume in dem Bereich gefällt. Umweltschutzorganisationen hatten diesen Schritt kritisiert.
Baustelle bis Dezember 2025
Der erste Bauabschnitt ab September soll fünf Wochen dauern. Davon betroffen sind die Westspange und die Hafenstraße. Bei den folgenden Abschnitten sind auch die St. Johanner Straße, die Trierer Straße und die Klausenerstraße involviert. Immer wieder werden vorübergehend Straßen gesperrt oder zu Einbahnstraßen.
Im Dezember 2025 sollen die Straßenbauarbeiten abgeschlossen sein, wenn alles nach Plan verläuft. Die Kosten von etwa sechs Millionen Euro teilen sich die Stadt Saarbrücken und der Bund zu jeweils etwa 50 Prozent.
Saarbrücken soll „Superbrücken“ werden
Der Umbau der Verkehrsführung rund um die Westspange ist Teil eines großen städtebaulichen Plans. „Superbrücken“ hat die Landeshauptstadt als selbstbewussten Titel gewählt und geizt dabei nicht mit Superlativen. „Superanbindung“, „Superpark“ und „Superquartier“ sind nur drei der zugehörigen Teilprojekte.
Etwa 100 Millionen Euro plant die Stadt Saarbrücken bis 2026 zu investieren. Die Kalkulationen können sich aber noch ändern, sagt Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU). 15 kleinere und größere Projekte sollen realisiert werden, darunter die Umgestaltung der Congresshalle. Mehr und bessere Beleuchtung etwa in der Reichsstraße, um ein besseres Sicherheitsgefühl zu schaffen, ist ein weiterer Aspekt des Gesamtplans.
Es soll besser laufen als im Ludwigspark
Ob das Projekt „Superbrücken“ auch super läuft, bleibt abzuwarten. In einer Stadt, in der große Bauprojekte gerne mal in ein Fiasko münden, wären viele Bewohnerinnen und Bewohner sicher schon zufrieden, wenn es wenigstens mal normal liefe.
Der Oberbürgermeister ist optimistisch, dass der Umbau der Congresshalle nicht so chaotisch verläuft wie der des Ludwigsparkstadions: „Ich habe großes Zutrauen, dass die Art, die jetzt gewählt wurde, die richtige ist.“ Ein Generalunternehmer soll für die Kongressgesellschaft des Saarlandes die Halle umbauen.
„Für mich war eine der Lehren aus dem Thema Ludwigsparkstadion, auch bei schwierigen, komplexen Großprojekten nicht zu sagen, wir machen sie nicht mehr“, erklärt Conradt. Man müsse Fachleute beauftragen, die Rolle des Generalunternehmers zu übernehmen. Das sei rechtlich nicht ganz einfach, aber die Vorbereitungen dafür seien getroffen.
Neue Kongresshalle
Kern des ganzen Großprojekts ist nach Aussage von Oberbürgermeister Conradt die Umgestaltung der Congresshalle. Die sei dringend nötig, sagt Conradt: „Saarbrücken braucht eine Kongressinfrastruktur, die zeitgemäß ist und entsprechende Möglichkeiten bietet, hier auch größere Veranstaltungen durchzuführen.“
Neben Messen, Kongressen und Kulturveranstaltungen in der Halle will die Stadt die neuzugestaltenden Außenflächen verstärkt für Straßenkünstlerfestivals, Open-Air-Konzerte oder Kunstausstellungen nutzen. „Und deshalb glauben wir fest daran, dass wir diesen großen Impuls in unsere Kongressinfrastruktur brauchen“, begründet Conradt das Mammut-Projekt für Saarbrücken.
Über dieses Thema berichten auch die SR info Nachrichten im Radio am 12.07.2024.