Horst Steffen und die SV Elversberg: Was ist das Erfolgsrezept?
Seit mehr als sechs Jahren ist Horst Steffen Trainer des aktuellen Fußball-Zweitligisten SV 07 Elversberg. Nach einigen Jahren in der Regionalliga Südwest gelang der SVE mit dem mittlerweile 56-jährigen Steffen der Durchmarsch bis in die zweithöchste Spielklasse Deutschlands. Doch was ist das Erfolgsrezept der SVE?
Die kleine saarländische Gemeinde Spiesen-Elversberg ist im Fußball-Fieber – und das vor allem dank ihres Erfolgstrainers: Horst Steffen. Für den Ort mit knapp 13.000 Einwohnern grenzt die 2. Liga immer noch an eine Sensation. Mittlerweile absolviert die SVE ihre zweite Saison in Liga 2 – die dritte in Folge ist so gut wie sicher.
In 26 Spieltagen konnte das Team von Steffen bereits 40 Punkte sammeln und ist damit sogar in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Die Heimspiele im Stadion an der Kaiserlinde sind heiß begehrt, aktuell pilgern knapp 10.000 Zuschauer in die ausverkaufte Ursapharm-Arena.
„Wir wollen Freude und Begeisterung verbreiten. Und ich glaube, das ist angekommen“, so Steffen im SR sportarena Interview. Der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga, die rasante Zuschauer-Entwicklung und die Etablierung in der 2. Liga geben ihm Recht.
Spieler schwärmen von Steffen
In den vergangenen Jahren zeigten Steffen und die sportliche Leitung immer wieder ein glückliches Händchen bei den Transfers. Dazu zählt auch Carlo Sickinger, der nach einer eher schwierigen Zeit beim SV Sandhausen wieder die Freude am Sport gefunden hat.
„Horst Steffen hat mir den Spaß zurückgebracht“, so der 27-jährige jüngst über seinen Trainer. Der Abwehrspieler geht sogar weiter und bezeichnet Steffen als „Kultfigur.“ Das unterstreicht erneut den Stellenwert des Trainers bei der SVE.
SVE ist ein „spannendes Projekt“
In den vergangenen Jahren konnte man die rasante Entwicklung bei der SV 07 Elversberg nicht nur im sportlichen Bereich beobachten. Sowohl auf als auch neben dem Platz hat sich viel getan.
Das Stadion an der Kaiserlinde hat einen enormen Wandel erlebt und entwickelt sich zu einem erfolgreichen Bauprojekt. Neben dem Bau der Gegentribüne wurde auch der Stehplatzbereich erweitert. Und das ist noch nicht das Ende: Bereits in der aktuellen Saison wurde die Westtribüne hinter dem Tor gebaut und teilweise geöffnet.
Knapp 3500 neue Stehplätze stehen damit am Ende zur Verfügung. Bis Ende 2026 soll dann auch die neue Gegentribüne fertig werden, die aktuell als provisorische Stahltribüne dient. Knapp 30 Millionen Euro soll der Bau der neuen Arena am Ende kosten.
Damit soll das Projekt laut Steffen jedoch noch nicht abgeschlossen sein: „Wir haben zusammen was gestaltet und gebaut. Es gibt immer noch die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Das gilt für mich und den gesamten Verein. Es ist ein spannendes Projekt weiterhin.“
Fortschritt statt Gleichschritt
Horst Steffen ist bekannt dafür, den Blick immer nach vorne zu richten, damit kein Gefühl des Stillstands einkehrt. Die Saarländer belegen aktuell den neunten Tabellenplatz, haben aber nur fünf Punkte Rückstand auf den dritten Rang, der zur Teilnahme an der Relegation um den Bundesliga-Aufstieg berechtigen würden.
Das Ziel sei es, besser abzuschneiden als in der Spielzeit davor, erklärt Steffen. „Wenn wir mehr Punkte holen als in der vergangenen Saison, dann wäre ich schon sehr glücklich. Die 40 Punkte zählen da eigentlich auch nicht. Es ist jeden Tag neu, sich Bestätigung zu holen, gut zu arbeiten und uns zu verbessern. Deshalb werde ich wahrscheinlich auch nie zufrieden sein mit der Grundzufriedenheit, die ich habe“, erläutert Steffen grinsend.
Die Länderspielpause nutzt der Trainer auch, um seinen Geburtstag in Krefeld nachzufeiern. Am 28.03.2025 geht es für die SVE in der Liga weiter – mit einem Highlight vor großem Publikum beim Hamburger SV. Es wird spannend sein zu sehen, ob die SVE auch im Norden erneut für eine große Überraschung sorgen kann.
Über dieses Thema hat auch die SR-Sendung "sportarena am Sonntag" am 16.03.2025 berichtet.