Sicherheitsvorkehrungen bei Umzügen in Saarbrücken und Neunkirchen erhöht
Nach dem jüngsten Anschlag auf einen Demonstrationszug in München sind dort viele Faschingsumzüge abgesagt worden. Für die Umzüge im Saarland wurden die Sicherheitskonzepte nachgeschärft. Der Verband Saarländischer Karnevalsvereine sieht die Fastnachter als gut gerüstet an.
In Neunkirchen sind sie bereit: An Rosenmontag werden 15.000 Teilnehmende und rund 100.000 Zuschauer erwartet. Der Umzug geht von der Herrmannstraße zur Lindenallee. Verantwortlich für die Sicherheit sind die Veranstalter.
Die Polizei unterstützt die Karnevalisten vor Ort. Nach den Vorfällen von München hat man das Sicherheitskonzept nochmal überprüft. Hier setzt man vor allem darauf, die Zufahrtsstraßen mit Linienbussen abzusichern.
Sperrmaßnahmen in Neunkirchen
"Die Sperrmaßnahmen erfolgen grundsätzlich durch den Veranstalter selbst, der wird durch die Neunkircher Verkehrsgesellschaft unterstützt", erklärt Jens Geyer, Leiter der Polizeiinspektion Neunkirchen.
Zugangsstraßen würden mit Bussen versperrt, um zu verhindern, dass jemand dort hereinfährt. Darüber hinaus gebe es auch polizeiliche Einsatzkräfte im Bereich der Strecke sowie Sperrmaßnahmen durch die Stadt selbst, so Geyer.
Absperrgitter, Betonpoller und mobile Sperren
Auch in Saarbrücken seien zusätzliche Maßnahmen geplant, sagt der Chef der Polizeiinspektion Burbach, Axel Kläser. Am Dienstag habe man sich mit der Stadt und dem Karnevalsverein darüber verständigt. Hier werden mobile Sperren und Poller errichtet und Zufahrtswege mit Lkw abgesperrt.
"Wir haben grundsätzlich sowieso schon stationäre und mobile Maßnahmen getroffen, um die Strecke zu sichern", erklärt Kläser. Zudem würden an manchen Parkplätzen anstatt Absperrgitter mobile Sperren in Form von Lkws aufgestellt, sodass von einem "ganz sicheren Veranstaltungsgelände" ausgegangen werden könne.
120.000 Zuschauer erwartet
Erwartet werden in Burbach 2000 Mitwirkende, 75 Wagen und bis zu 120.000 Zuschauer. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Die Polizei geht jedoch von einer sicheren Veranstaltung aus. "Insofern würde ich den Leuten raten: Lassen Sie ihr Bauchgefühl entscheiden und kommen Sie", sagt Kläser.
Wichtig sei, dass trotz der vielen geplanten Sperren Rettungsdienste und Feuerwehren noch durchkommen. Ansonsten werden die Umzüge zumindest in Burbach und Neunkirchen wie gehabt stattfinden.
Karnevalsverband sieht Maßnahmen als ausreichend an
Bei den kleineren Umzügen in den saarländischen Kommunen und Städten seien die Sicherheitsvorkehrungen immer schon sehr hoch gewesen, sagte Sandra Hein dem SR. Sie ist die Vizepäsidentin des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK). Hein verwies auch auf das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Feuerwehr.
Außerdem hätten die Ortspolizeibehörden angekündigt, alle Umzugsstrecken noch einmal auf kritische Punkte zu überprüfen und mögliche Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, etwa das Aufstellen von Einsatzfahrzeugen oder mit Wasser gefüllten IBC-Containern als Barriere.
Wahlkampf Thema in den Büttenreden
Durch diese Maßnahmen entstünden den Vereinen zwar zusätzliche Kosten, so Hein. „Aber dadurch, dass eine gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und Städten stattfindet, gibt es da gute Unterstützungsmöglichkeiten. Ich weiß bisher von keinem Umzug, der abgesagt wird.“ Einzige Ausnahme sei der Nachtumzug in Macherbach, der aus vielerlei Gründen abgesagt werden musste.
Dass die Session parallel zum Wahlkampf verläuft, ist für die VSK-Vizepräsidentin mehr Vorteil als Problem. Die Kommunen hätten alle großen Veranstaltungen möglich gemacht, und die Büttenredner hätten die Wahl in ihre Programme einbinden können.
Eine Spaltung der Gesellschaft habe man während der Veranstaltungen „nicht wirklich gemerkt“. Auch habe es etwas mehr politische Präsenz in den Kappensitzungen gegeben als in den Sessionen davor.
Über dieses Thema berichtet auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 19.02.2025.