Mutmaßlicher Reichsbürger löst in Saarlouis Polizei-Großeinsatz aus

Mutmaßlicher Reichsbürger löst in Saarlouis Polizei-Großeinsatz aus

Thomas Gerber / Onlinefassung: Axel Wagner   24.04.2025 | 17:24 Uhr

Ein mutmaßlicher Reichsbürger hat am Donnerstag in Saarlouis erneut für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt. Beamte umstellten sein Haus und sicherten das Umfeld. Nach drei Stunden war der Einsatz beendet. Gefahr bestand nicht.

Der 64 Jahre alte Thomas G. war gerade erst aus der Haft entlassen worden. Am Donnerstag hat er erneut Spezialkräfte auf den Plan gerufen. Eine Nachbarin hatte die Polizei alarmiert, nachdem sie Hilferufe aus dessen Haus gehört hatte. Die Polizei befürchtete Eigen-, aber auch Fremdgefährdung. Denn G. hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach unter anderem auch Polizeibeamte mit dem Tode bedroht.

Keine Gefahr im Verzug

Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und der Operativen Einheit rückten am späten Donnerstagvormittag an, sicherten das Haus und sperrten zwei Straßen ab. Schließlich stellte sich heraus, dass keine Gefahr im Verzug war, die Beamten rückten gegen 14.15 Uhr wieder ab.

G. war kurz vor Ostern vom Landgericht in einem spektakulären Prozess unter anderem vom Vorwurf der Volksverhetzung und der Bedrohung von Politikern freigesprochen worden. Der 64-Jährige sei aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig. Eine zwangsweise Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung wurde dennoch nicht angeordnet.

Dass er schwerwiegende Straftaten begeht, diese Gefahr, so der Verteidiger des 64-Jährigen, habe das Gericht nicht gesehen.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 24.04.2025 berichtet.


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