Ein Hausarzt sitzt in seiner Praxis vor einem Laptop. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska)

Saar-Hausärzte offen für Digitalisierung und Einsatz von KI

Felix Schneider / Onlinefassung: Anne Staut   23.11.2024 | 19:59 Uhr

Die saarländischen Hausärzte fordern mehr Mitsprache bei der Entwicklung digitaler, medizinischer Systeme. Nachbesserungsbedarf sehen sie etwa bei der elektronischen Patientenakte. Die Hausärzte zeigten sich auch offen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – etwa bei der Auswertung von Daten.

Wie viel Digitalisierung verträgt der Patient? Um diese Frage ging es am Samstag beim 38. Hausärztetag. Hausärzte-Chef Michael Kulas betonte, gut gemachte Digitalisierung unterstütze das Praxisteam und ermögliche Patienten Dinge, die sonst mit viel Aufwand verbunden wären.

Video [aktueller bericht, 23.11.2024, Länge: 2:38 Min.]
Hausärzte im Saarland wollen Mitsprache bei Digitalisierung

Hausärzte wollen Parallelakte zu Patientenakte

Das E-Rezept müsse deshalb auf alle Kassen sowie Heil- und Hilfsmittel erweitert werden. Einen großen Nutzen in der bevorstehenden elektronischen Patientenakte sieht der Verband in der aktuellen Form noch nicht, da es kaum Möglichkeiten gebe, Daten als Arzt in die Akte einzuspielen und sie vom Patienten geführt werde. Die Hausärzte fordern daher eine Parallelakte für Ärzte – ohne Löschung und Verbergen von Daten.

Künstliche Intelligenz will der Verband weiter beobachten und kritisch hinterfragen. Die Kassenärztliche Vereinigung sieht dabei weniger im direkten Patientenkontakt, dafür bei der Auswertung von Daten aber Potenzial.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 23.11.2024 im SR Fernsehen berichtet.


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