Firmen schlagen Alarm: "Sperrung der B 406 existenzgefährdend"
Weil die Sperrung der Großblittersdorfer Straße zwischen Güdingen und St. Arnual möglicherweise noch Monate dauert, schlagen ansässige Firmen und die Klinik Sonnenberg Alarm. Sie haben sich in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Conradt gewandt. Die Sperrung sei "existenzgefährdend".
Anwohner und Firmen in Saarbrücken-Güdingen brauchen momentan jede Menge Geduld: Seit dem Pfingsthochwasser ist die Großblittersdorfer Straße, die B406, in Richtung St. Arnual wieder gesperrt.
Die Sperrung sorgt vor allem im Berufsverkehr, aber auch zu anderen Tageszeiten für starke Rückstaus auf den umliegenden Straßen. Und das hat Auswirkungen – nicht nur auf die Anwohner, sondern auch auf die zahlreichen Firmen in dem Gewerbegebiet, die SHG Klinik Sonnenberg und alle, die auf den Umleitungsstrecken unterwegs sind.
Zweiter Erdrutsch in diesem Jahr
Erneut hat es durch den starken Regen an Pfingsten an der B 406 einen Erdrutsch gegeben – zum zweiten Mal in diesem Jahr. Im Januar war nach starkem Regen schon einmal der Hang an dieser Stelle ins Rutschen gekommen, Felsbrocken auf die Straße gestürzt. Auch damals war die Strecke wochenlang gesperrt.
Firmen schreiben Brief an Stadt
Doch dieses Mal könnte es sogar noch deutlich länger dauern, bis die Straße wieder befahrbar ist. Die Stadt hat kürzlich angekündigt, dass die Straße möglicherweise noch Monate gesperrt bleiben könne. Bei den umliegenden Firmen sorgt das für Entsetzen.
Einige von ihnen haben sich nun zusammengeschlossen und einen offenen Brief an den Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) verfasst. Darin betonen sie, die anliegenden Firmen und das SHG-Krankenhaus befänden sich durch die Sperrung "in einer Notsituation bis hin zur Existenzgefährdung".
15 Unternehmen haben den Brief unterzeichnet. Neben der SHG-Klinik Sonnenberg zählen zum Beispiel das ansässige Gartencenter, ein Autohändler, ein Baustoffhändler, ein Softwareentwickler, ein Tierfutterhandel und ein Logistikunternehmen zu den Unterzeichnern.
Stadt stellt einspurige Öffnung in Aussicht
Sie alle fordern konkrete Maßnahmen, um die Situation zu verbessern: Eine einspurige Öffnung der B 406 in Richtung St. Arnual, eine Abschaltung der Ampel an der Kreuzung Sonnenberg-Großblittersdorfer Straße und Durchfahrtsregeln für Anlieger.
Die Stadt Saarbrücken hat daraufhin eine Übergangslösung mit einspuriger Befahrung in Aussicht gestellt. In den kommenden Tagen soll der Zeitplan dazu abgestimmt werden.
Auch andere Straßen noch gesperrt
Die B 406 ist nicht die einzige Strecke, die nach dem Hochwasser und Erdrutschen noch immer gesperrt ist. Unter anderem ist eine der Zubringerstraßen zum Flughafen – der sogenannte Staffel aus ähnlichen Gründen gesperrt. Auch die Straße "An der Heringsmühle" in Fechingen ist nach einem Hangrutsch gesperrt.
Rückblick: Stadtrat stellt Mittel für Sanierung zur Verfügung:
Der Stadtrat hat kürzlich zwar die Mittel bereitgestellt, um die Straßen zu sanieren, doch Oberbürgermeister Uwe Conradt bat damals auch um Geduld: Es gehe an den betroffenen Straßen nicht nur darum, den Hang zu sichern, sondern auch darum, neue Drainagen für herabfließendes Wasser zu bauen. Damit es nicht zu erneuten Erdrutschen kommt.
Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten am 14.06.2024.
