Ein Postbote steckt Briefe in einen Briefkasten. (Foto: IMAGO / Panthermedia / Andrey Popov)

Warum Hunderte Saarländer Post vom Bundeskriminalamt bekommen

Sandra Schick   03.03.2024 | 12:54 Uhr

Wer in seinem Briefkasten aktuell ein Schreiben vom Bundeskriminalamt (BKA) findet, ist vermutlich zunächst beunruhigt. Doch dazu besteht kein Grund: Dahinter steckt eine Umfrage, für die Menschen in ganz Deutschland angeschrieben werden.

Post von der Polizei im Briefkasten – das kann nichts Gutes sein. Die meisten denken sicherlich direkt an eine Strafanzeige oder vielleicht auch an eine perfide Betrugsmaschine von Kriminellen.

Doch wer dieser Tage Post vom Bundeskriminalamt (BKA) bekommt, kann beruhigt sein. Es geht um eine Umfrage. In Zusammenarbeit mit der Polizei fragt das BKA die Menschen in Deutschland nach ihrem Sicherheitsempfinden. Bundesweit werden dafür rund 180.000 Menschen angeschrieben.

760 Saarländer werden befragt

Im Saarland erhalten nach Angaben des BKA insgesamt 760 Menschen dieses Schreiben, in Rheinland-Pfalz werden 2900 Personen angeschrieben.

Ab Anfang März werden die Fragebögen für die neue Umfrage versendet. Aktuell haben einige bereits Post erhalten, in der die Fragebögen angekündigt wurden. Ende Mai soll die Befragung beendet sein.

Bundesweite Opferbefragung

Die Befragung "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland" (SKiD) ist eine bundesweite "Opferbefragung", die regelmäßig in Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern durchgeführt wird.

Ziel ist es, mehr über das sogenannte "Dunkelfeld" von Straftaten herauszufinden. Also den Bereich der Kriminalität, der der Polizei nicht bekannt ist, wie zum Beispiel Straftaten, die nicht angezeigt wurden. Durch die Studie sollen Opfererlebnisse und subjektive Kriminalitätsfurcht ebenso erfasst werden, wie das Sicherheitsempfinden und die Einstellung gegenüber der Polizei.

Warum noch eine Studie?

In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden nur Taten erfasst, die bei der Polizei angezeigt wurden oder im Zuge eigener Ermittlungen bekannt wurden.

Deshalb fordern Experten schon länger "Opferbefragungen", wie es sie in anderen Ländern gibt. Sie sollen dabei helfen, das wahre Ausmaß von Kriminalität in Deutschland besser einschätzen zu können.

Zwei Befragungen parallel

Neben der aktuellen, schriftlichen Umfrage "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland (SKiD)" gibt es noch eine weitere Opfer-Studie des Bundeskriminalamtes. Sie trägt den Titel "Lebenssituation, Sicherheit und Belastung im Alltag (LeSuBiA)" und ist im Sommer 2023 gestartet.

Bei dieser Umfrage werden aber – im Gegensatz zur schriftlichen Befragung von SKiD – persönliche Interviews durchgeführt. Sie dauert noch bis zum zweiten Halbjahr diesen Jahres.

Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 03.03.2024 berichtet.


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