Offenbar wieder mehr Enkeltrickbetrugsfälle im Saarland
Knapp 1,7 Millionen Euro – das ist der Schaden, den Enkeltrickbetrüger im Saarland im Jahr 2023 angerichtet haben. Laut Polizei scheinen die Fälle in diesem Jahr wieder zuzunehmen, auch wenn noch keine konkreten Zahlen vorliegen. Die Polizei und das Saar-Innenministerium planen eine Kampagne, um vor solchen Maschen zu warnen.
Enkeltrickbetrüger – sie tischen ihren, meist älteren, Opfern die unterschiedlichsten Geschichten auf: Mal sind sie ein vermeintliches Inkassounternehmen, das angebliche Schulden eintreiben will, mal geben sie sich als Anwälte aus, die im Auftrag ihrer Mandanten handeln und angebliche Klagen durchsetzen wollen. Sie haben das Ziel, bei ihrem Gegenüber Ängste zu schüren, um so an Geld oder andere Wertgegenstände zu gelangen.
Im vergangenen Jahr entstand durch solche Maschen ein Gesamtschaden von etwa 1,7 Millionen Euro im Saarland. Rund 3000 Fälle wurden nach Polizeiangaben angezeigt.
Enkeltrickbetrugsfälle im Saarland: Tendenz steigend
Im Vergleich zum Jahr 2022 gab es noch einen leichten Rückgang von Enkeltrickbetrugsfällen im Saarland. Damals tauchten noch etwa 3800 solcher Straftaten in der polizeilichen Datenbank auf. Für das laufende Jahr konnte die Polizei noch keine genauen Zahlen nennen, allerdings scheinen die Fälle der Polizei zufolge tendenziell wieder zuzunehmen.
Die Täter lassen sich immer neue Sachen einfallen. Der Schockanruf bleibt aber die gängigste Masche.
Polizei und Innenministerium warnen vor Betrügern
Um die Saarländerinnen und Saarländer weiter zu sensibilisieren, steht die Polizei heute mit einem Infostand zum Thema Schockanrufe, Enkeltrick und falschen Polizisten auf dem St. Wendeler Schlossplatz. Die Beamten beantworten dort von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr die Fragen der Besucher.
Auch der saarländische Innenminister Reinhold Jost kündigte eine erneut breit angelegte Informationskampagne dazu an. In den nächsten Tagen sollen alle Rathäuser Flyer zur Masche von Enkeltrickbetrügern bekommen und auslegen. Nach der Sommerpause werde es vor allem in den sozialen Medien eine verstärkte Aufklärungsarbeit geben.
Über dieses Thema hat auch die SR info-Rundschau im Radio am 04.07.2024 berichtet.