Absperrband der Polizei bei den Ermittlungen in Althornbach, wo die Leiche einer Frau gefunden wurde. (Foto: SWR)

Mordanklage nach mutmaßlichem Femizid in Althornbach

  09.01.2025 | 09:58 Uhr

Ein 58-Jähriger soll im August vergangenen Jahres in Althornbach hinterrücks seine Frau erstochen haben. Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken hat ihn nun wegen Mordes angeklagt.

Zuerst soll er seine Frau getötet und anschließend auch versucht haben, sich selbst umzubringen: Bereits seit mehreren Monaten sitzt der beschuldigte 58-Jährige in Untersuchungshaft. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Zweibrücken Anklage wegen Mordes erhoben, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Heftige Stiche auf den Hals und den Oberkörper

Der 58-Jährige soll demnach am 27. August vergangenen Jahres in der gemeinsamen Wohnung in Althornbach von hinten an seine 51-jährige Ehefrau herangetreten sein und dann unvermittelt auf ihren Hals und den Oberkörper eingestochen haben. Im Anschluss habe er sich selbst schwere Schnittverletzungen zugeführt.

Während seine Frau verstarb, überlebte der Mann schwer verletzt. Er hat sich laut Staatsanwaltschaft noch nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Das Landgericht muss nun darüber entscheiden, ob die Klage zugelassen wird und ob der Beschuldigte weiter in Haft bleibt.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 09.01.2025 berichtet.


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