Lehrerverbände bemängeln Wartezeiten bei Jugendämtern
Saarländische Lehrerverbände fordern mehr Personal in den Jugendämtern im Saarland. Vor allem psychische Auffälligkeiten hätten bei Schülerinnen und Schülern in den vergangenen Jahren zugenommen. Sie müssten oft zu lange auf Unterstützung warten.
Wechselnde Sachbearbeiter oder nicht erreichbare Sachbearbeiter beim Jugendamt – damit kämpfen die Lehrkräfte im Saarland. Das beklagen sowohl der Verband Reale Bildung als auch der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband. In der Folge fänden Gespräche mit den Jugendämtern oft nicht zeitnah statt, wodurch betroffene Kinder und Jugendliche zu lange auf Hilfe warten müssten.
Neben Vernachlässigung in den Familien geht es laut der Vorsitzenden vom Verband Reale Bildung, Karen Claasen, vor allem um Schülerinnen und Schüler mit psychischen Problemen sowie um Kinder und Jugendliche, die häufig nicht zum Unterricht kämen.
Saar-Jugendämter sprechen nicht von Überlastung
Insbesondere die psychischen Auffälligkeiten hätten in den vergangenen Jahren zugenommen, bestätigt auch die Vorsitzende des Lehrerinnen- und Lehrerverbands, Lisa Brausch. Da die Probleme insgesamt größer geworden seien, fordern beide Lehrerverbände, dass das Personal in den saarländischen Jugendämtern aufgestockt wird.
Eine WDR-Recherche hatte kürzlich ergeben, dass Jugendämter in ganz Deutschland überlastetet sind und den Kinderschutz teilweise nicht mehr sicherstellen können. Die Jugendämter im Saarland hatten auf SR-Anfrage von einer hohen Belastung, nicht aber von einer Überlastung gesprochen.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 10.02.2025 berichtet.