Japankäfer noch nicht im Saarland heimisch – Behörden trotzdem wachsam
Der invasive Japankäfer hat sich im Saarland noch nicht ausgebreitet. Die Landwirtschaftskammer hängt dennoch regelmäßig Fallen an Risikostandorten auf, um einen möglichen Ausbruch schnell zu bemerken. Denn an der heimischen Pflanzenwelt kann das Tier große Schäden hervorrufen.
In Bayern ist im vergangenen Jahr bereits ein Japankäfer nachgewiesen worden. Das Tier saß in einer Insektenfalle bei Lindau. Auch in Baden-Württemberg waren laut einem Bericht des SWR im vergangenen Jahr einzelne der Schädlinge entdeckt worden.
Im Saarland sind die zuständigen Behörden bereits für den Käfer sensibilisiert. Allerdings gibt es hier bislang keine bestätigten Fälle – auch Schäden wurden entsprechend bisher nicht nachgewiesen. Die Landwirtschaftskammer des Saarlandes sei „sehr froh darüber“, sagt Sabine Gebhard aus der Abteilung Pflanzenschutz der Landwirtschaftskammer.
Fallen sollen Käfer anlocken
Die Behörde ist dennoch verpflichtet, regelmäßig Erhebungen durchzuführen. „In der Flugzeit des Japankäfers zwischen Mai und September werden deshalb Fallen aufgehängt“, so Gebhard. Sie sind mit dem Pheromonhormon des weiblichen Japankäfers ausgestattet und sollen so männliche Käfer anlocken. Die Fallen werden alle 14 Tage kontrolliert.
Aufgehängt werden die Fallen an Risikostandorten. Dazu gehören etwa Flughäfen oder auch Bahnhöfe. Denn das Tier „kann sich an Flugzeugen, Lkw oder Zügen anheften und als blinder Passagier mitreisen“, erläutert Gebhard. Auch in feuchten Wiesengebieten siedelt sich der Schädling gerne an, sodass auch Fallen an Fußballplätzen und ähnlichen Orten aufgehängt werden.
Mehr als 300 Wirtpflanzen
Für Pflanzen kann der Käfer zu einer Gefahr werden. Denn er hat „sehr viele Wirtpflanzen“, so Gebhard. Nach Angaben des Julius Kühn-Instituts (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, dienen dem Käfer mehr als 300 Pflanzenarten als Nahrung. Dazu gehören Ahorn, Schlehe, Mais, Kartoffeln, Kirschen, Beerenobst, aber auch Rosen, Dahlien oder Flieder. Der erwachsene Käfer ernähre sich von Blättern, Blüten und Früchten.
Dass die Pflanze vom Japankäfer befallen wurde, lässt sich an den Fraßsspuren erkennen. Beim Skelettierfraß fresse der Käfer etwa nur das Blattgewebe zwischen den Blattadern. „Die Käfer können bei massenhaftem Auftreten Kahlfraß verursachen“, heißt es in einem Infoflyer des Instituts. Die Larven des Käfers greifen zudem die Wurzeln der Pflanzen. Im schlimmsten Fall können die Pflanzen auch absterben.
Der Käfer könne sich massenhaft vermehren, so Gebhard. Eine Generation pro Jahr könne auftreten.
Wie erkennt man den Käfer?
Ausgewachsene Japankäfer sind laut JKI acht bis elf Millimeter groß. Ihr Halsschild schimmert auffällig goldgrün. Auf jeder Seite haben die Tiere unterhalb der Flügeldecken fünf weiße Haarbüschel. Hinzu kommen zwei Büschel am letzten Körpersegment.
"Der Käfer zeigt ein spezielles Alarmverhalten, wodurch er gut von anderen Käfern zu unterscheiden ist: Er spreizt ein Beinpaar seitlich ab", heißt es vom JKI.
Die Tiere ähneln dem Gartenlaubkäfer. Der Gartenlaubkäfer hat aber nicht die für den Japankäfer typischen weißen Haarbüschel, sondern eine flächendeckende leichte Behaarung um den gesamten Hinterleib.
Wer einen Japankäfer entdeckt, sollte sich an die Landwirtschaftskammer des Saarlandes wenden und am besten auch ein Foto des Tieres mitschicken. Die Landwirtschaftskammer ist erreichbar unter der Mailadresse pflanzengesundheit@lwk-saarland.de.