Wie invasive Arten im Saarland das Artensterben beeinflussen

Wie invasive Arten im Saarland das Artensterben beeinflussen

  05.09.2023 | 19:47 Uhr

Invasive Arten sind laut einem UN-Bericht einer der Hauptgründe für das weltweite Artensterben. Auch im Saarland kommen immer mehr fremde Arten vor. Woher sie kommen und was man dagegen tun kann, erklärt ein Biologe vom Saarländischen Fischereiverband.

Ein neuer Bericht der Vereinten Nationen zeigt, dass Pflanzen und Tiere, die aus anderen Ländern kommen, einen großen Anteil am weltweiten Artenrückgang haben: In 60 Prozent aller Fälle sind invasive Arten die Ursache dafür, dass heimische Tiere und Pflanzen aussterben.

Invasive Arten kommen auch im Saarland vor

Einige solcher gebietsfremden Arten kommen auch im Saarland vor und bedrohen hier heimische Tiere und Pflanzen. Der Biologe vom Saarländischen Fischereiverband, Sebastian Hoffmann, kennt die Gefahr, die von ihnen ausgeht: Haben sie sich einmal eingenistet, ist es meist schwer, sie wieder loszuwerden.

"Die bekanntesten Beispiele für Artenverlust oder Artensterben sind die ursprünglich bei uns einheimischen Flusskrebsarten", erklärt Hoffmann. Sie sind einmal in fast allen Gewässern im Saarland vorgekommen - sind aber durch invasive Arten, also durch fremde Flusskrebsarten, die Krankheiten übertragen, mittlerweile fast vollständig ausgerottet worden, so Hoffmann.

Wie invasive Arten ins Saarland kommen

Gebietsfremde Arten kommen auf viele verschiedene Wege in neue Regionen. Der Mensch ist dabei eine der Hauptursachen. Teilweise, indem er neue Arten direkt mitbringt und zum Beispiel aus Aquarien aussetzt. "Außerdem gibt es die Möglichkeit, gerade bei fließenden Gewässern, dass die Tiere in anderen Gewässern ausgesetzt worden sind und dann hier einwandern."

Andere Arten werden auch über Schiffe transportiert, indem diese etwa in fremden Häfen Wasser aufnehmen und das in anderen Häfen wieder ablassen, erklärt Hoffmann. "So ist zum Beispiel die bei uns invasivste Fischart, die Schwarzmundgrundel zu uns gekommen."

Ähnliches gelte auch für Pflanzen. Dabei reichen schon kleinste Samen oder Anhaftungen, die über große Strecken ganz unbewusst transportiert werden können.

Was man gegen das Einwandern invasiver Arten tun kann

Der wichtigste Weg, um das Vorkommen invasiver Arten einzuschränken, sei Aufklärung, sagt Hoffmann. Viele Menschen wüssten gar nicht, wie groß der Schaden ist, der durch gebietsfremde Arten angerichtet wird.

Und so führe oft Unwissenheit dazu, dass fremde Arten transportiert werden. Und breiten sie sich einmal aus, ist es umso schwieriger, sie wieder loszuwerden. "Man versucht natürlich, diese Arten einzudämmen. Wenn diese Arten Fuß gefasst haben, ist ein vollständiges Ausrotten aber fast unmöglich", sagt der Biologe Hoffmann.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmittag" am 05.09.2023 berichtet.


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