Neues Herz-CT ermöglicht patientenschonende Untersuchung
Am Dienstag ist auf dem Winterberg-Klinikum ein neues Hightech-Gerät eingeweiht worden – ein Herz-CT. Das Gerät kann Patienten eine Katheter-Untersuchung ersparen, bei dem ein Schlauch durch die Leiste in die Arterie eingeführt wird.
Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine normale Computertomografie-"Röhre". Das Gerät kann aber mehr – denn damit können ab sofort auch im Saarland Patientinnen und Patienten schonender am Herz untersucht werden.
Sekundenschnelle Aufnahmen
Wie das gelingt, erklärt Radiologe Florian Jungmann: „Durch die zwei Röntgenröhren haben wir die Möglichkeit, das Herz ganz schnell zu untersuchen. Das Herz bewegt sich immer, auch während der Untersuchung. Wir müssen es aber in einem Moment aufnehmen, in dem es sich praktisch wenig oder am besten gar nicht bewegt. Das geht am besten, wenn das möglichst schnell funktioniert.“
Und genau das ist mit dem neuen CT möglich. „Wir haben hier Bilder in einem ganz kurzen Abstand. Es dauert weniger als eine Sekunde, die Bilder aufzunehmen“, so Jungmann. Mit dem Gerät könne man Patienten künftig eine Katheter-Untersuchung ersparen, bei dem ein Schlauch durch die Leiste in die Arterie eingeführt wird.
Hybridpraxis: Radiologie und Strahlentherapie
Die Firma Xcare, die seit 2022 am Winterberg ist, hat mit dem neuen Herz-CT die erste Hybridpraxis mit Radiologie und Strahlentherapie eröffnet. Für die Winterbergklinik ist dies keine Konkurrenz. Man kooperiert, um längerfristig eine medizinische Anlaufstelle für die Patienten zu schaffen.
„Wir müssen dieses Silodenken verlassen, also ambulant oder stationär – und stattdessen schauen, wie wir neue Versorgungsmodelle entwickeln und Sektoren überwinden. Das ist ja auch die Vision des Gesundheitscampus Winterberg, die wir hier verfolgen. Und das Xcare hier einen neuen Computertomografen aufbaut, ist ein Baustein in dieser sektorenüberwindenden Versorgung“, erklärt Dr Christian Braun, Ärztlicher Direktor des Klinikums.
Kosten von mehreren Millionen Euro
Das neue Angebot für Patienten im Saarland hat aber auch seinen Preis. Die Firma hat insgesamt mehrere Millionen Euro in die Ausstattung gesteckt. „Bei einem Herz-CT Inklusive den kompletten Umbauten, da sind wir schon bei einem Millionenbetrag. Bei der Strahlentherapie sind es drei bis vier Millionen Euro, die wir investieren, um alleine diese beiden Geräte hier zu finanzieren“, so Christoph Hartmann, Geschäftsführer von Xcare.
Auch das Gesundheitsministerium begrüßt das neue ambulante Angebot am Winterberg: „Wir sind vor allen Dingen froh, dass es sich um ein Unternehmen handelt, das von der Ärzteschaft im Saarland selbst getragen wird: Dass kein großes, kapitalgetriebenes, renditeorientiertes Unternehmen da ist, sondern ein Unternehmen, das sich dem Saarland und den Bürgerinnen und Bürgern hier verpflichtet fühlt“, betont Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD).
300 Mitarbeiter bei Xcare
Insgesamt arbeiten rund 300 Mitarbeiter an zwölf Standorten bei Xcare, darunter sind etwa 60 Ärzte. Die Firma ist eines der größten privaten Gesundheitsunternehmen im Saarland.
Über dieses Thema berichtet auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 11.02.2025.