Zweites Krankenhaus in Neunkirchen bietet jetzt flexibles Arbeitszeitmodell
Wer im Krankenhaus arbeitet, muss normalerweise Nachtschichten schieben und häufig spontan für kranke Kollegen einspringen. In zwei Krankenhäusern in Neunkirchen haben Mitarbeiter jetzt die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten selbst zu bestimmen.
In Krankenhäusern und Pfegeeinrichtungen fehlt es fast überall an Fachkräften. Kliniken werden deshalb inzwischen kreativer, um neue Leute zu gewinnen.
So hat das Fliedner-Krankenhaus in Neunkirchen seit diesem Jahr ein besonders flexibles Arbeitszeitmodell eingeführt. Dieses Modell ist dort so erfolgreich, dass es nun auch in einer weiteren Klinik, dem Diakonie Klinikum Neunkrichen, eingesetzt werden soll. Das kündigt die Stiftung kreuznacher diakonie (Skd) an.
Pool-System mit mehr Flexibiltät
Das System arbeitet mit einer "Pool-Lösung". Kern des Modells ist, dass die Teammitglieder ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen können - und das bis zu sechs Monate im Voraus.
So könnten sich die Mitarbeiter beispielsweise selbst aussuchen, ob sie Nachtschichten machen oder nicht und zu welchen Zeiten sie frei haben möchten. Die selbst gewählten Arbeitszeiten würden dann auch garantiert eingehalten, betont die Klinik.
Die im Pool tätigen Kräfte sollen dort eingesetzt werden, wo aufgrund von Urlaub, Krankheit oder erhöhtem Pflegeaufkommen Unterstützung gebraucht wird.
Gewinnung neuer Mitarbeiter
Die Klinik will durch das flexible Modell auch neue Mitarbeiter gewinnen, sagt Pflegedienstleiterin Sabine Serio im Gespräch mit dem SR. Beispielsweise Mütter, die ihre Arbeitszeiten nach den Kita-Öffnungszeiten ausrichten müssen oder Studenten, die nebenbei Geld verdienen möchten, aber um ihre Vorlesungen herum planen müssen.
Über dieses Thema hat auch die Region am Nachmittag auf SR 3 Saarlandwelle am 04.12.2024 berichtet.