Gesetz zur Entbudgetierung: Saar-Hausärzteverband erleichtert
Die finanziellen Bedingungen, unter denen Hausärzte in Deutschland arbeiten, sollen sich verbessern. SPD, Grüne und FDP haben sich auf ein Gesetz geeinigt, das noch vor der Bundestagswahl kommen soll. Der Saarländische Hausärzteverband ist darüber erleichtert.
Wenn Hausarztpraxen ihr Budget überschreiten, werden die Behandlungen oft nicht komplett von den Krankenkassen erstattet. Das soll sich nun ändern. SPD, Grüne und FDP haben sich auf ein Gesetz geeinigt. Kommende Woche entscheidet der Bundestag.
Kernpunkt: Die bisher bestehende Obergrenze soll wegfallen und die Mediziner für alle erbrachten Leistungen honoriert werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, als Folge der Reform würden Hausarzttermine künftig "einfacher zu bekommen sein" und "überflüssige Facharzttermine wegfallen". Dies senke die Kosten im Gesundheitssystem.
Kulas: Guter Tag für alle Hausärzte
Das geplante Gesetz freut auch den saarländischen Hausärzteverband. Hier ist man erleichtert über die Einigung. Damit sei der wichtigste Teil ihrer Forderungen an die Ampel-Regierung kurz vor der Umsetzung.
Der Sprecher der Hausärzte im Saarland, Michael Kulas, sagte, dies sei ein guter Tag für alle Hausärzte und für alle Patienten. Die geplante Ent-Budgetierung bedeute für viele Praxen im Land bis zu 20 Prozent mehr Einnahmen.
So hoch sei der Anteil, der heute schon erbracht werde, aber wegen der Deckelung des Hausarzt-Budgets von den Krankenkassen nicht bezahlt werde. Zwei Jahre lang habe man über diesen Schritt debattiert. Nun hofft Kulas, dass das Gesetz noch vor der Bundestagswahl von Bundestag und Bundesrat beschlossen werde.
Für Kinderärzte wurde die Budgetierung bereits abgeschafft. Durch den Wegfall der Budget-Grenze bei Hausärzten soll vor allem die sprechende Medizin gestärkt werden.
Ministerium erhofft sich Verbesserungen auf dem Land
Saar-Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) begrüßt, dass die Gesetzesänderung besonders die Versorgung der Patienten in ländlichen Gebieten verbessere. "Die Entbudgetierung stärkt nicht nur die wohnortnahe Versorgung, sondern macht den Hausarztberuf insgesamt attraktiver und trägt dazu bei, den zunehmenden Hausärztemangel, insbesondere auf dem Land, abzumildern", so Jung auf SR-Anfrage.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 21.01.2025 berichtet.