Zwei Fischotter spielen am Ufer. (Foto: picture alliance / Silas Stein/dpa | Silas Stein)

Fischotter wieder heimisch im Saarland

  20.02.2025 | 14:49 Uhr

Der Fischotter hat sich offenbar wieder im Saarland niedergelassen. An der Blies lebt inzwischen eine kleine Otterfamilie mit zwei erwachsenen Tieren und zwei Jungtieren. Naturschützer fordern nun besseren Schutz für die Tiere.

Seit dem 19. Jahrhundert galt der Fischotter im Saarland als ausgestorben. Doch nun sieht es so aus, als sei das Tier wieder zurück. Der Fischotter, der im August 2022 zufällig mit Hilfe einer Wildkamera an der Blies im Saarpfalz-Kreis entdeckt worden war, soll sich wieder fest im Saarland niedergelassen haben.

Zwei Jungtiere gesichtet

Er sei von selbst wieder heimisch geworden, so das saarländische Umweltministerium gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Das werde als Erfolg der Arten- und Naturschutzmaßnahmen aufgefasst.                       

Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) Homburg hat sich der Fischotter nicht alleine angesiedelt. Insgesamt wurden zwei erwachsene Tiere und zwei Jungtiere gesichtet. Mehr als 70 Aufnahmen der Tiere gebe es. Die erwachsenen Tiere seien auch genetisch nachgewiesen worden.

Fischotter wieder heimisch im Saarland
Video [SR.de, (c) SR, 20.02.2025, Länge: 00:25 Min.]
Fischotter wieder heimisch im Saarland

Nabu will besseren Schutz für Otterfamilie                                

Der Nabu fordert nun einen besseren Schutz für die Otterfamilie und hat beim Umweltministerium beantragt, die lokale Population des Otters offiziell anzuerkennen. Das Ministerium hält das aber nicht für erforderlich. Der Fischotter sei nach wie vor dort anerkannt sowie streng geschützt und werde in Planungen berücksichtigt, wo er nachweislich vorkomme.

Auch die Wasserqualität bereitet den Naturschützern Sorge. Der Erbach fließe mit einer ungeheuren Last an Tensiden und anderen nicht erfassten Stoffen in die Blies. Seit sechs Jahren fordere der Nabu daher bereits eine vierte Klärstufe. Die Situation habe sich in den letzten Monaten verschlimmert. Der Nabu befürchtet deshalb, dass das Wasser den Fischotter wieder vertreiben oder krank machen könnte.

Zudem fordern die Naturschützer schmale Laufstreifen oder Planken unterhalb der Brücke in Ingweiler, damit die Otter nicht über die Straße laufen und dabei möglicherweise überfahren werden. Die Ansprüche des Otters würden in der derzeit laufenden Biotopverbundplanung berücksichtigt, heißt es dazu von Seiten des Ministeriums.

Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 20.02.2025 berichtet.


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