Mehr Fälle von Blauzungenkrankheit im Saarland gemeldet

Blauzungenkrankheit auch im Saarland auf dem Vormarsch

Kai Forst / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann   07.09.2024 | 08:47 Uhr

Nach Luxemburg und Rheinland-Pfalz breitet sich die Blauzungenkrankheit auch bei Rindern und Schafen im Saarland aus - wenn auch noch in deutlich geringerem Außmaß. Einzige wirksame Gegenmaßnahme ist eine Impfung. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.

Im Saarland infizieren sich immer mehr Schafe und Rinder an der Blauzungenkrankheit. Das teilte das saarländische Umweltministerium dem SR mit. Der Anstieg ist bislang aber weniger drastisch als etwa im grenznahen Luxemburg.

28 Tiere sind laut dem Umweltministerium im Saarland bislang positiv auf die Blauzungenkrankheit getestet worden. In 60 Prozent der Fälle handele es sich um Schafe, aber auch Rinder bzw. Milchkühe seien infiziert. Den Angaben zufolge sind Viehbetriebe in allen saarländischen Landkreisen betroffen.

Informationen zur Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte Krankheit, die durch Gnitzen (eine Mückenart) übertragen wird. Sie betrifft vor allem Rinder und Schafe, für Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Erkrankte Tiere zeigen unter anderem Hautveränderungen im Maulbereich und haben eine erhöhte Temperatur. Bei Schafen ist der Krankheitsverlauf in der Regel schwerer.

Dass sich die Zunge blau verfärbt, wie der Name vermuten lässt, ist ein sehr seltenes Symptom. Es ist nur nur bei hochempfänglichen Schafrassen und sehr schweren Verläufen zu erwarten. Die Krankheit kann abheilen, die Tiere können aber auch daran versterben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat dazu ein umfassendes FAQ zusammengestellt.

Mehrere Gnitzen, kleine Stechmücken der Gattung Culicoides (Foto: IMAGO / Avalon.red / Laurie Campbell)
Mehrere Gnitzen (kleine Stechmücken der Gattung Culicoides) - sie übertragen die Blauzungenkrankheit.

Nur Impfung schützt

Laut dem Ministerium ist eine Impfung bislang die einzige wirksame Maßnahme gegen die Krankheit. Wie viele Betriebe ihre Tiere bislang geimpft haben, konnte das Ministerium nicht mitteilen.

Land und Tierseuchenkasse unterstützten diese Maßnahme weiterhin mit einem Impfzuschuss. 2023 war der Impfzuschuss auf 3,50 Euro für Rinder und auf 2,50 für Schafe und Ziegen erhöht worden. Damit sollte ein Anreiz für die Betriebe geschaffen werden, die Impfquote im Saarland zu erhöhen. Die Tierseuchenkasse des Saarlandes geht davon aus, dass sich die Krankheit weiter ausbreiten wird.

Starke Ausbreitung in Luxemburg

Im benachbarten Luxemburg ist die Blauzungenkrankheit derzeit bereits deutlich drastischer als im Saarland auf dem Vormarsch. In der Woche vom 28. August bis 4. September wurden 166 Tiere positiv getestet. Insgesamt gibt es im Großherzogtum inzwischen 658 Fälle in mehr als 300 Betrieben. In Rheinland-Pfalz, wo die Krankheit bereits im Mai ausgebrochen war, sind bereits rund 500 Tiere infiziert.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.09.2024 berichtet.


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