Betrugsprozess gegen Teppichhändler gestartet
Seit Dienstag muss sich ein 50-jähriger Deutsch-Iraner vor dem Landgericht wegen besonders schweren Betrugs verantworten. Der Angeklagte hatte angeblich hochwertige Teppiche verkauft. Seine Opfer hatte er mit Werbeanzeigen und Rabatten gelockt.
Vor dem Landgericht Saarbrücken hat am Dienstag der Prozess gegen einen Teppichhändler begonnen, der es insbesondere auf ältere Damen abgesehen haben soll. Die drei Opfer, die der 50-Jährige mit minderwertiger Maschinen- statt mit handgeknüpfter Seidenware über den Tisch gezogen hatte, waren zur Tatzeit allesamt über 80.
Eine Dame hatte sich im vergangenen Jahr zu ihrem 90. Geburtstag teure Orientteppiche kaufen wollen, erwarb drei für gut 21.000 Euro. Eine 82-Jährige aus Trier kaufte gleich elf mutmaßliche Perserteppiche, investierte gut 110.000 Euro.
Offenbar "guter Verkäufer"
Zu seinen Opfern hatte der Angeklagte jeweils ein enges privates Verhältnis aufgebaut und war offenbar ein "guter Verkäufer". Eine der Damen erklärte am Dienstag, er habe ihr die Teppiche nicht aufgeschwatzt, das müsse sie zugeben.
Laut Anklage hatte der 50-Jährige seine Opfer nicht nur mit den Teppichen finanziell geschröpft. So übergab eine Dame ihm einen 1,5 Kilo schweren Goldbarren. Angeblich als Darlehen, die 100.000 Euro aber habe er nie zurückzahlen wollen.
Insgesamt soll der Angeklagte seinen Opfer gut eine Viertel Million Euro aus der Tasche gezogen haben, so die Staatsanwaltschaft.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 03.09.2024 berichtet.