Saarland dringend auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen

Saarland dringend auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen

Steffani Balle   26.11.2024 | 08:09 Uhr

Deutschland braucht bis 2040 eine jährliche Zuwanderung von rund 288.000 Arbeitskräften. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. Auch im Saarland werden trotz Stellenabbaus in der Industrie zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland wird einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge in den kommenden Jahrzehnten auf Arbeitskräfte aus dem Ausland setzen müssen, um die Bedarfe zu decken. "Ohne Zuwanderung sinkt die Zahl der Arbeitskräfte in Deutschland bis 2040 um zehn Prozent", heißt es darin. Demnach brauche es bis dahin jährlich rund 288.000 neue internationale Beschäftigte.

Denn selbst wenn jedes Jahr 250.000 Arbeitskräfte nach Deutschland kämen, hätte das Saarland 2040 rund 26.000 Arbeitskräfte zu wenig. Die Autoren der Studie führen das auf den hohen Verlust an Industrie-Arbeitsplätzen im Saarland und den Zuwachs an spezialisierten, durch den Strukturwandel neu entstehende Arbeitsplätze zurück.

Mit dem Ausscheiden der Babyboomer-Generation aus dem Arbeitsleben verschärft sich das Problem. Rund zehn Prozent aller arbeitenden Saarländer gehen in den kommenden zehn Jahren in Rente.

Zuwanderung muss attraktiver werden

Diese Lücke könnte verringert werden, wenn das neue Fachkräfte-Einwanderungsgesetz der Bundesregierung greifen würde, sagt Susanne Schultz, Migrationsexpertin der Bertelsmann-Stiftung.

Das sei aber nur dann möglich, wenn gleichzeitig unterstützende Maßnahmen wie Willkommenskultur in Behörden, Unternehmen und Kommunen sowie längerfristige Bleibeperspektiven angeboten würden.

Bertelsmann-Stiftung: "Wir werden ohne Zuwanderung nicht auskommen"
Audio [SR 3, Interview: Dorothee Scharner, 26.11.2024, Länge: 03:57 Min.]
Bertelsmann-Stiftung: "Wir werden ohne Zuwanderung nicht auskommen"

Je nach Bundesland kann sich der Zuwanderungsbedarf laut Studie deutlich unterscheiden. Nach der Modellrechnung der Stiftung wären Thüringen, Sachsen-Anhalt und das Saarland besonders stark betroffen. Mehr Arbeitskräfte als benötigt stünden dagegen in Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin zur Verfügung.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau im Radio am 26.11.2024 berichtet.


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