Saar-Unternehmen blicken immer pessimistischer in Zukunft
Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat sich nach Angaben der Industrie- und Handelskammer im November nochmals deutlich verschlechtert. Und eine Trendwende sei derzeit nicht in Sicht. Lichtblicke gibt es lediglich in der Elektroindustrie.
Als gut oder sehr gut bewerten nur noch Unternehmen aus der Elektroindustrie ihre Geschäfte. Das geht aus der Novemberumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) unter 300 Unternehmen hervor.
Schlechte Geschäfte in Industrie erreichen auch Dienstleister
Ein Viertel der befragten Unternehmen sieht sich demnach hingegen in einer schlechten Lage. So sei die Situation etwa in großen Teilen der Gießerei-Industrie, der Gummi- und Kunststoffindustrie des Maschinenbaus und der Stahlindustrie, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie im Fahrzeugbau deutlich angespannt.
Bei Dienstleistungsunternehmen spricht ein Fünftel von schlechten Geschäften. Verantwortlich dafür sind laut IHK die schwachen Umsätze in der Kernbranchen der Saarindustrie. Dies schlage zunehmend auch auf unternehmensnahe Dienstleistungsbereiche und den Arbeitsmarkt durch.
Kurswende von Politik gefordert
"Die Saarwirtschaft steht vor einem frostigen Winterhalbjahr, denn die industrielle Basis gerät mehr und mehr unter Druck. Ursächlich hierfür sind die hohe Kostenbelastung sowie die äußerst schwache Nachfrage nach Investitions- und langlebigen Konsumgütern infolge der großen Verunsicherung von Unternehmen und Verbrauchern", so IHK-Geschäftsführer Frank Thomé.
Nach den Neuwahlen im Februar müsse rasch eine neue, handlungsfähige Bundesregierung gebildet werden. Von ihr fordert Thomé eine "Kurswende in der Wirtschafts- Steuerpolitik." Sie müsse "mit einer angebotsorientierten, mittelstandsfreundlichen Politik endlich unternehmerische Freiräume schaffen." 2025 werde sonst ein weiteres verlorenes Jahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 25.11.2024 berichtet.