Informationen zu den Wildkräutern

Giersch

Giersch (Foto: SR)

Wenn der Giersch den Gärtner ärgert, weil er sich „wie Unkraut“ vermehrt, gibt es eine gute Methode, ihm beizukommen: Einfach aufessen!

Giersch ist ein Doldenblütler. Deshalb eine Warnung: Manche der Doldenblütler sind extrem giftig und einige kann man leicht mit Giersch verwechseln.

Die „Dreierregel“ kann helfen: Der Blattstängel ist dreikantig, wenn man ihn längs durchschneidet, sieht man ein Dreieck. Das Blatt ist dreigeteilt (drei Stile) und teilt sich dann  noch mal in drei Blätter (insgesamt neun).

Wer den Giersch sicher als Giersch identifiziert hat, hält sich am besten an die jungen Pflanzen, mit fast noch eingerollten Blättern. Die schmecken am zartesten.

Der Giersch mag es nährstoffreich, man findet ihn am Waldrand, im Gebüsch oder am Ufer.
Er ist ein prima Vitamin C Lieferant und kann bis zu 140 mg Vitamin C pro 100 g enthalten. Zum Vergleich: Das Fruchtfleisch einer Zitrone enthält ca. 60 mg / 100 g.

Giersch hat mehr Kalium als Basilikum. Kalium ist wichtig für den Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts und für die Weiterleitung von Nervenimpulsen.

Giersch soll eine heilende Wirkung bei rheumatischen Beschwerden haben und entzündungshemmend sein.


Gundermann

Gundermann (Foto: SR)

Woher der Name Gundermann stammt, weiß man nicht genau. Eine Erklärung lautet, dass im Althochdeutschen „Gund“ so viel wie „Eiter“ bedeutet. Und so könnte sich der Name auf die überlieferte Anwendung der Pflanze beziehen: Gundermann wurde früher bei eitrigen und schwer heilenden Wunden eingesetzt. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung nicht.

Sicher ist, dass Gundermann bitter schmeckt. Seine Bitterstoffe regen die Verdauung an und sind gut für Galle und Leber. Auch mit Gerbstoffen und ätherische Ölen kann der Gundermann punkten.

Der Gundermann mag Halbschatten. Man findet ihn ab März.


Brennnessel

Eine Brennnessel (Foto: SR)

Keine Angst vor der Brennnessel! Der Tipp: Wenn man von unten nach oben an ihr entlang streicht, piekt es nicht. Trotzdem sollte man beim Sammeln und Pflücken vorsichtshalber Handschuhe mitnehmen.

Am besten pflückt man junge Pflanzen, da sie besonders zart sind. Ab März sollten Brennnesseln an stickstoffreichen Orten – wie Siedlungen, Waldrändern – zu finden sein.
Das offiziell anerkannte Heilkraut wirkt unter anderem harntreibend und wird daher bei Harnwegsinfekten eingesetzt. Da die Brennnessel entzündungshemmend und antibakteriell ist, nutzt man sie bei rheumatischen Beschwerden. Sie soll eine blutreinigende und entgiftende Wirkung haben, was oft bei Frühjahrskuren zum Einsatz kommt.  

An Inhaltsstoffen hat die Brennnessel einiges zu bieten: Brennnesseln zeichnen sich durch ihren hohen Eiweißgehalt aus, circa doppelt so viel wie Petersilie oder Dill. Brennnesseln enthalten alle acht essentiellen Aminosäuren – diese spielen eine wichtige Rolle beim Muskelaufbau.

Außerdem haben Brennnesseln einen beachtlich hohen Calciumgehalt. Calcium ist wichtig für feste Knochen und Zähne. Und Brennnesseln haben einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt. Vitamin C wirkt antientzündlich im Körper.
Die Brennnesselsamen enthalten die mehrfach ungesättigte Fettsäure Linolsäure und Vitamin E.
Da die Brennnessel ein Heilkraut ist, sollte sie nicht im Übermaß verzehrt werden. Vorsicht ist geboten, wenn man unter Wasseransammlungen im Körper leidet.

Übrigens: Wenn man mit der Brennnessel kocht, besteht keine Gefahr mehr, denn Hitze nimmt den Brennhaaren die Wirkung.

(Infos zu gesundheitlichen Fakten: Ernährungsberatung Saar)

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